7 Fragen an Karin Schwarz

© Nikolas Ripka

In der neuen Folge unserer Pod­cast­reihe „7 Fragen an“ unter­halte ich mich mit der neuen Vize­prä­si­dentin für Studium, Lehre und Inter­na­tio­nales der FH Potsdam.

Herzlich will­kommen zu einer neuen Folge des Semi­kolon-Pod­casts „7 Fragen an“. Ich bin Niko und sitze heute mit Pro­fes­sorin Karin Schwarz, der neuen Vize­prä­si­dentin für Studium, Lehre und Inter­na­tio­nales an der FH Potsdam.

Wir nehmen gerade alles nochmal neu auf, weil ich davor das Auf­nah­me­gerät nicht richtig ange­macht hatte. Äußerst peinlich!

Wir machen also Erfah­rungen, wie es auch Erfah­rungen in der Digi­ta­li­sierung der Lehre und des Stu­diums gibt, und da läuft nicht immer sofort alles glatt!

Vielen Dank, dass Sie nochmal mitmachen.

Keine Frage!

Würden Sie sich kurz vorstellen?

Ich bin seit 2007 an der FHP, hatte damals erst eine Pro­fes­sur­ver­tretung für Archiv­wis­sen­schaft über­nommen und bin seit 2012 ordent­liche Pro­fes­sorin für Archiv­wis­sen­schaft. Seit 2012 bin ich zunächst Pro­de­kanin für Studium und Lehre im Fach­be­reich Infor­ma­ti­ons­wis­sen­schaften gewesen, 2016 dann Dekanin. Und jetzt bin ich seit 1. Januar 2021 Vize­prä­si­dentin für Studium, Lehre und Internationales.

1. Wie war Ihr Wer­degang? Wie sind Sie an der FHP gelandet?

Ich bin von Dortmund nach Potsdam gekommen. Das war damals ganz toll: Potsdam ist wesentlich schöner als Dortmund. Dortmund ist auch meine Hei­mat­stadt, da hatte ich lange genug gelebt. Ich habe aber in Trier stu­diert, Geschichte, Kunst­ge­schichte und Politik. Dort habe ich auch pro­mo­viert und ein soge­nanntes Archiv­re­fen­dariat in Nord­rhein-West­falen daran ange­schlossen, weil ich gerne Archi­varin werden wollte. Dann habe ich in Nord­rhein-West­falen in meh­reren Archiven gear­beitet. Einmal – das muss ich jetzt gerade erwähnen – hatte ich einen ganz tollen Auftrag. Da habe ich mehrere Wochen auf einem Was­ser­schlösschen gewohnt und dort einen Adels­nachlass ver­zeichnet. Und mittags hat immer die Gräfin für mich gekocht, das fand ich irgendwie ganz schön.

Und dann sind Sie Hoch­schul­leh­rerin geworden?

Ja, dann bin ich Hoch­schul­leh­rerin geworden. Das hatte ich eigentlich so nicht geplant, ich wollte ja Archi­varin werden. Aber es hat mich immer schon gereizt, Infor­ma­tionen und Wissen wei­ter­zu­geben, des­wegen bin ich auch Archi­varin geworden. Infor­ma­tionen her­aus­suchen, bewahren, infor­mieren – das ist mein Ding. Und da lag auch die Hoch­schul­lehre nah. Dann habe ich das gewagt, ohne, dass ich vorher groß­artig Lehr­erfahrung gehabt hätte, aber das hat mir dann sehr viel Freude bereitet.

Ich gehe nochmal einen Schritt zurück. Sie waren davor ja selbst Stu­dentin. Wie war Ihr Studium?

Mein Studium war toll, ich habe länger stu­diert als es eigentlich vor­ge­sehen war, aber ich habe es in vollen Zügen genossen, weil ich sehr viel gelernt habe rein fachlich gesehen. Aber auch weil ich mich zum Teil mit Hoch­schul­po­litik befasst habe und mich ehren­amtlich enga­giert habe. In der Zeit habe ich gelernt, dass diese Stu­di­ums­phase sehr gut dafür geeignet ist, die eigene Per­sön­lichkeit zu ent­wi­ckeln, weil man in dieser Zeit einfach auch lernt, mit Umständen, die einem nicht gefallen, zurecht zu kommen und das Beste draus zu machen. Und man sich trotzdem seinem Ziel widmen kann und das auch erreichen kann. Per­sön­liche Wider­stände, aber auch hoch­schu­lische Wider­stände musste ich da eben überwinden.

2. Von Stu­dentin zur Archi­varin zur Hoch­schul­leh­rerin zur Pro­fes­sorin, schließlich zur Dekanin. Wie ist es dazu gekommen?

Mich hat immer die Neugier getrieben und irgendwie auch dieses Gefühl, dass ich das kann und dass ich das schaffe. Ich bin jemand, der nicht sein Leben lang ein- und das­selbe machen könnte. Die Aufgabe immer ein wenig zu ver­ändern – ich werde sicherlich im Herzen immer Archi­varin sein, das ist für mich keine Frage – aber die Kom­pe­tenzen, die ich in dem Fach erworben habe, immer wieder unter­schiedlich anzu­bringen, das ist das, was mich moti­viert. Und so ist es dazu gekommen, dass ich dann auch mal andere Wege gegangen bin, die ich mir viel­leicht so erst gar nicht vor­ge­stellt hatte. Denn ich arbeite nicht in einem Archiv, sondern inzwi­schen in einer Hochschule.

Was waren Ihre High­lights Ihrer Zeit als Dekanin?

High­light war sicherlich einmal unser Umzug vom alten Campus am Alten Markt, wo wir noch in diesem alten, schrul­ligen Gebäude waren, zum aktu­ellen Campus mit diesem wun­der­baren Außen­ge­lände. High­light ist für mich auch immer die Unter­stützung im Fach­be­reich gewesen, der Aus­tausch mit den Kol­le­ginnen und Kol­legen. Das mani­fes­tierte sich dann sehr nett in meiner Abschieds­karte, als ich das Dekanin-Amt ver­lassen habe.

Und was ich immer toll fand, war die Zusam­men­arbeit mit den Deka­ninnen und Dekanen der anderen Fach­be­reiche. In meiner Dekanin-Zeit hat es sich sehr gut ergeben, dass wir als Dekan:innen zusammen-und nicht gegen­ein­ander arbeiten . Und das habe ich sehr zu schätzen gewusst, muss ich sagen. Und ich glaube, das ist auch etwas, was für die Hoch­schule ganz toll ist, dass sich die Dekan:innen unter­ein­ander ver­stehen und nicht gegen­ein­ander arbeiten. Das waren so meine High­lights, wenn ich mal so zurückdenke.

Was ich auch immer sehr gerne gemacht habe, war, die Bachelor-Urkunden zu über­reichen bei der Über­ga­be­fei­er­lichkeit. Also zu sehen, wie Stu­die­rende es dann geschafft haben. Und man kennt sie oftmals schon seit dem ersten Semester, und manche ent­wi­ckeln sich sehr stark in der Zeit. Das ist dann manchmal noch stärker, wenn sie ihr Mas­ter­studium noch bei uns absol­vieren. Das habe ich auch immer sehr gerne gemacht.

3. Und dann von der Dekanin des Fach­be­reichs Infor­ma­ti­ons­wis­sen­schaften zur Vize­prä­si­dentin für Studium, Lehre und Inter­na­tio­nales. Wie kam es dazu?

Mich hat auch wieder die Neugier getrieben, muss ich sagen. Und dann habe ich mich einfach zur Wahl gestellt und habe gedacht: das pro­bierst du jetzt auch noch aus. Ich bin gespannt, wie sich das ent­wi­ckeln wird. Ich erlebe die Hoch­schule jetzt wieder von einer völlig anderen Per­spektive und das ist für mich eine Aufgabe, die nochmal ganz anders als die Aufgabe als Dekanin war. Ich bin gespannt, was ich noch bis zum Ende meiner etwas kür­zeren Amtszeit ent­wi­ckeln kann. Zu diesem Amt gehört rein orga­ni­sa­to­risch gesehen das Inter­na­tional Office, die Zen­trale Ein­richtung Digitale Lehre, die Zen­trale Stu­di­en­be­ratung und das soge­nannte Qua­li­täts­ma­nagement mit den ganzen Akkre­di­tie­rungs­ver­fahren und auch Eva­lu­ie­rungen in der Hoch­schule. In dem Port­folio bewegen sich dann auch die Themen, die ich bearbeite.

© Nikolas Ripka

4. Sie haben also schon im Tages­ge­schäft ziemlich viel zu tun. Haben Sie sich darüber hinaus noch kon­krete Ziele für diese Zeit gesetzt?

Es gibt natürlich Dinge, die einen zunächst antreiben. Und dann muss ich mal gucken, was sich tat­sächlich rea­li­sieren lässt in dieser kurzen Zeit, denn ich bin da auch an Situa­tionen oder an Struk­turen gebunden, die ich so vor­finde. Aber die Vor­stellung, die ich so habe, ist Studium und Lehre aus ver­schie­denen Per­spek­tiven zu sehen. Es gibt die Per­spektive der Leh­renden und die Per­spektive der Stu­die­renden und beide ver­langen nach guten Rahmenbedingungen.

Ich bin bestrebt, die Per­spektive der Leh­renden nochmal stärker ein­zu­nehmen. Denn ich bin davon über­zeugt, dass gute Lehre auch dazu führt, dass Stu­die­rende gute Bedin­gungen finden, um ihr Studium erfolg­reich und natürlich auch wohlig absol­vieren zu können. Und des­wegen ist mir diese Per­spektive ganz wichtig.

Auf der Seite der Stu­die­renden ist man natürlich als Hoch­schul­leitung immer schnell dabei, die Stu­die­ren­den­schaft als Ganzes zu sehen, denn wir sind ja seitens des Minis­te­riums oder des Landes ange­halten, auf die Stu­die­ren­den­zahlen zu achten. Aber ich denke, wie es den ein­zelnen Stu­die­renden geht, ist nochmal ein ganz wesent­licher Aspekt. Dieser führt dazu, dass ein:e Studierende:r das Studium gut bewäl­tigen kann und nicht nur einen schönen Campus hat, sondern eben auch gute Arbeits­be­din­gungen, gute Auf­ent­halts­be­din­gungen hat und dazu auch gut beraten werden kann. Es gibt immer sehr indi­vi­duelle Situa­tionen und da bin ich bestrebt, die Zen­trale Stu­di­en­be­ratung auf die Beratung der Stu­die­renden aus­zu­richten, das steht ent­spre­chend an.

Stu­dier­barkeit wird ja von­seiten der Politik gesehen, dass man innerhalb der Regel­stu­di­enzeit sein Studium erfolg­reich absol­viert (plus zwei Semester). Aber wenn wir mal danach schauen, was stu­dieren wirklich bedeutet, dann muss man einfach sagen: das Studium ist auch die Zeit, wo Stu­die­rende ihre Per­sön­lichkeit ent­wi­ckeln und dafür auch ihre Zeit­räume brauchen. Regel­stu­di­enzeit heißt ja, eine 40-Stunden-Woche zu haben. Und das glaube ich, setzt kaum ein:e Studierende:r um. Da ist natürlich die Frage, was kann man tun? Und was kann man vor allem als Hoch­schul­leitung tun?

„das Studium ist auch die Zeit, wo Stu­die­rende ihre Per­sön­lichkeit ent­wi­ckeln und dafür auch ihre Zeit­räume brauchen“

Wir müssen einer­seits als Hoch­schul­leitung darauf achten, dass wir die Mög­lich­keiten für diese Stu­dier­barkeit schaffen. Ande­rer­seits ist die Frage: was können wir dafür tun, um die Bedin­gungen für die Stu­die­rende zu ver­bessern, damit sie trotz anderer Belas­tungen mög­lichst gut stu­dieren können, mög­lichst in der Regel­stu­di­enzeit? Und da ist ein Aspekt, dass die Pro­zesse, die bei uns an der Hoch­schule ablaufen, einfach gut laufen. Dass Stu­die­rende nicht gebremst werden im Studium. Ande­rer­seits bedeutet es aber natürlich auch, dass man als Lehrende:r schaut, wie geht es den Stu­die­renden während des Stu­diums, kommen sie gut zurecht mit dem Seminar?

Und ich denke, da ist jede:r Lehrende:r ange­halten, zu schauen: ist das richtig so, wie ich gerade lehre? Schaffen die Stu­die­renden das? Gibt es viel­leicht andere Mög­lich­keiten, die Inhalte und die Kom­pe­tenzen bei­zu­bringen? Ich denke, das ist ein stän­diger Aus­tausch, der dafür not­wendig ist. Aber dafür brauchen auch die Leh­renden ent­spre­chend ihre Mög­lich­keiten und des­wegen finde ich die Rah­men­be­din­gungen für die Leh­renden wichtig und auch eine Vor­aus­setzung für die Stu­dier­barkeit des jewei­ligen Stu­diums der Studierenden.

„Da ist jede:r Lehrende:r ange­halten, zu schauen: ist das richtig so, wie ich gerade lehre? Schaffen die Stu­die­renden das?“

Und dann gibt es natürlich solche Sachen wie Digi­ta­li­sierung der Lehre. Das ist unbe­nommen etwas, was uns in den nächsten Jahren und auch ganz aktuell sehr stark beschäf­tigen wird. Ich habe mit den anderen Fach­hoch­schulen des Landes einen Ver­bund­antrag für ein Lehr­projekt ein­ge­reicht, mit dem wir vir­tuelle Labore und vir­tuelle Exkur­sionen als digi­tales Lehr­an­gebot auf­bauen wollen. Ver­bunden mit ent­spre­chenden Online-Prü­fungen und so weiter. Das ist jetzt nur eine ganz kleine Facette – zur Digi­ta­li­sierung der Lehre gehört natürlich noch wesentlich mehr dazu – aber das ist ein großes Thema.

Was ich noch nicht ange­sprochen habe ist der Bereich der Inter­na­tio­na­li­sierung. Da sollten wir als Hoch­schule zusehen, dass sich Inter­na­tio­na­li­sierung bei uns in der Fläche breit macht, also nicht nur punk­tuell in manchen Stu­di­en­gängen, bei manchen Professor:innen auf­ge­hängt ist, sondern, dass wir im Grunde genommen alle aus der Hoch­schule darin mit­nehmen, auch die Mitarbeiter:innen der Ver­waltung. Wir haben mit dem soge­nannten Int’lFlex-Projekt gute Vor­aus­set­zungen und Mittel, mit denen wir nied­rig­schwellige Angebote und Mög­lich­keiten auf­bauen können. Der Pro­jekt­antrag stammt noch aus der Amtszeit meiner Vor­gän­gerin, Frau Prof. Godau. Wir können ab diesem Jahr gut davon profitieren.

Das sind erstmal lang­fristig gedacht die Ziele, und dann muss man gucken, was man wirklich in dieser etwas kür­zeren Amtszeit tat­sächlich umsetzen kann. Aber ich will das auf jeden Fall auf den Weg bringen und da schon Marken setzen.

5. Sie beginnen Ihre Amtszeit mitten in der Corona-Pan­demie, die den Hoch­schul­alltag enorm ver­ändert hat. Wie wird denn die Lehre nach der Pan­demie aussehen?

Anders. Ich glaube, selbst wenn wir wieder ganz normal an den Campus in Prä­senz­lehre zurück­kämen, wäre auch die Prä­senz­lehre anders. Sie wird deut­licher ange­reicht durch digitale Werk­zeuge. Wir haben mit der Pan­demie einer­seits erstmal die nega­tiven Folgen zu tragen, dadurch, dass wir den sozialen Lernort zurzeit ver­loren haben. Ande­rer­seits führt uns das dazu, dass wir uns jetzt deut­licher mit der Digi­ta­li­sierung der Lehre befassen müssen. Und das reizt uns letzt­endlich dazu, dass wir diese digi­talen Lehr­werk­zeuge auch ent­spre­chend anwenden müssen.

„Wir haben mit der Pan­demie einer­seits erstmal die nega­tiven Folgen zu tragen, dadurch, dass wir den sozialen Lernort zurzeit ver­loren haben.“

Ich denke, das wird auch zu einem Schub führen, der deut­licher dazu führen wird, dass wir Stu­dieren und Lehren auch fle­xi­bi­li­sieren können, also etwas ent­koppeln können von Ort und Zeit. Das Ganze müssen wir natürlich beob­achten, dass es sinnvoll geschieht. Aber das wird uns an vielen Stellen wei­ter­bringen und die Lehre und das Studium grund­legend ver­ändern. Ich würde mal sagen, unser Hand­lungsraum, unser Gestal­tungsraum ist durch die Digi­ta­li­sierung weiter geworden.

6. Wenn Sie sofort etwas ver­ändern könnten, was wäre es?

Also sofort ändern würde ich natürlich gerne, dass wir alle wieder am Campus lehren und stu­dieren können. Das ist glaube ich keine Frage. Und natürlich habe ich auch viele formale Dinge im Kopf, die sich ändern müssten, die wir regeln müssten und so weiter. Aber wenn ich jetzt mal davon ausgehe, was visionär wäre, was ich gerne sofort ändern würde, dann wären es die räum­lichen Bedin­gungen an der Hoch­schule. Ich glaube Raum ist etwas, was uns viel mehr beschäf­tigen sollte oder eine Grund­vor­aus­setzung ist, als wir uns zurzeit vorstellen.

Wenn ich etwas sofort ändern könnte, dann wäre es ein zusätz­liches, schönes Gebäude. Dann wäre es eine Aus­ge­staltung der Häuser mit wesentlich bes­serer Auf­ent­halts­qua­lität. Ich glaube, wenn wir mehr darauf schauen, wie Räume gestaltet sind, dann könnten wir es schaffen, dass vor allen Dingen Mög­lich­keiten geschaffen werden, dass über die Sta­tus­gruppen und Fach­se­mester hinweg Per­sonen mehr zusam­men­kommen und zusam­men­ar­beiten können. Also Stichwort Co-Working-Spaces. Aber nicht nur der Co-Working-Space für die Stu­die­renden und ein Co-Working-Space für ein For­schungs­projekt und dann viel­leicht nochmal für Leh­rende, sondern Co-Working-Spaces, die ver­schie­denste Arbeits­plätze haben, die unter­schiedlich gebucht werden können, sodass wir eine viel stärkere Durch­mi­schung erreichen können.

Ich denke, das würde unserer Fach­hoch­schule gut anstehen, denn wir würden damit die Inter­dis­zi­pli­na­rität, die Inter­na­tio­na­li­sierung, die Zusam­men­arbeit generell zwi­schen ver­schie­denen Kul­turen fördern. Wir sind eine hete­rogene Hoch­schule, und das ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil. Weil wir dadurch eben das Bunte, das Hete­rogene zusam­men­bringen können. Ich halte es im Studium und auch in der Lehre für wirklich wichtig, dass man sich im eigenen Fach ver­ortet, aber auch zu den anderen Fächern, zu den anderen Kul­turen. Und sich als Student:in sicherlich auch zu den Stu­die­renden anderer Hoch­schul­se­mester ver­ortet. Das würde ich gerne ändern. Also die Vor­stellung, hier solche Co-Working-Spaces zu haben, Räum­lich­keiten zu haben, wo das gelingt, das fände ich sehr schön.

7. Und jetzt noch ein paar kurze Fragen.

Was tun Sie, wenn Sie nicht gerade mit der Lehre oder mit Ihrem Amt beschäftigt sind?

Dann fahre ich viel Fahrrad, wandern, Stand-up-Paddling, schwimmen – also Bewegung ist ganz wichtig, auch in Home­office-Zeiten. Und was ich auch gerne bewege ist mein Gehirn: ich spiele sehr viel Klavier und das ist für mich immer ein wun­der­barer Aus­gleich. Das ist das, was ich in meiner Freizeit mache. Daneben habe ich sehr viele ehren­amt­liche, auch poli­tische Tätig­keiten. Das mache ich, wenn ich nicht lehre oder in meinem Amt tätig bin.

Gibt es ein Men­sa­ge­richt, das sie ver­missen und sofort wieder essen würden, wenn die Mensa wieder aufmacht?

Ich hätte nicht gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ich würde mich auf jedes Essen aus der Mensa freuen, wenn ich wieder draußen auf dem Campus mit allen mög­lichen Leuten zusam­men­sitzen und mich aus­tau­schen könnte.

Gibt es etwas, was Sie nicht mehr hören können?

Ich glaube in diesen Zeiten das Unwort des Jahres 2020, nämlich „Mikro an“. Und das zweite, was ich nicht mehr hören kann: „In welchem Kanal, in welchem vir­tu­ellen Raum treffen wir uns?“.

Möchten Sie noch etwas loswerden?

Ich danke für das Interview. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und mir vor allen Dingen nochmal die Mög­lichkeit gegeben, manche Themen nochmal neu zu reflek­tieren und darüber nachzudenken.

Vielen Dank!

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