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Außenansicht des Hauptgebäudes der FH Potsdam und Grünflächen
© Nikolas Ripka

Mit dem Beginn der Pan­demie im März 2020 mussten viele Mensen und Cafe­terien des Stu­den­ten­werks Potsdam schließen; ab April 2020 waren die Mensa-Beschäf­tigten in Kurz­arbeit. Doch wirklich zu waren die Mensen nicht lange: im Laufe der Pan­demie gab es immer wieder To-Go-Angebote und sogar eine Essens­ausgabe für Stu­die­rende im Wohnheim Kaiser-Friedrich-Straße in Potsdam, die täglich mit dem Food Hopper ver­sorgt wurden. Die Zeit wurde auch genutzt, um neue Rezepte aus­zu­pro­bieren und den Spei­seplan zu überarbeiten. 

Inzwi­schen sind alle Mensen wieder geöffnet – dar­unter die zwei neuen Pots­damer Mensen an der Filmuni Babelsberg und auf dem Fraun­hofer-Campus in Golm.

Ein holpriger Start

Kurz vor Semes­ter­start bekamen die Mit­ar­bei­tenden der Mensa eine Über­ra­schung: ein Rohr­schaden in der Decke des Aus­ga­be­raums wartete auf sie. Für eine kurze Zeit war unklar, ob die Mensa über­haupt öffnen kann. Zum Glück wurde jedoch schnell eine Lösung gefunden: zwar konnten die Schäden auf­grund von Lie­fer­schwie­rig­keiten noch nicht beseitigt werden, aber immerhin über­gangs­weise so repa­riert werden, dass ein Betrieb ermög­licht wurde. Ein­schrän­kungen seien laut Stu­den­tenwerk erstmal nicht zu erwarten – zumindest, bis die richtige Repa­ratur erfolgen kann.

Ein Aufsteller vor dem Eingang der Mensa mit dem Text “Unser 3-Gänge-Menü: Abstand halten, Hände desinfizieren, Alltagsmaske tragen“.
In der Mensa kann nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen belegt werden. © Nikolas Ripka

Nach meh­reren Wochen Betrieb merke man nun, „dass wieder Leben auf dem Campus der FHP ein­ge­zogen ist“, erzählt Jose­phine Kujau, Spre­cherin des Stu­den­ten­werks. Es sei jedoch her­aus­for­dernd, der Nach­frage gerecht zu werden, denn laut Umgangs­ver­ordnung des Landes könne nur eine bestimmte Anzahl an Per­sonen gleich­zeitig essen. Dies könne zu län­geren War­te­zeiten führen: „wir appel­lieren daher an alle, denen es irgendwie möglich ist, nicht direkt um 12 Uhr vor­bei­zu­kommen“ so Kujau. Ent­spannter ist die Situation bei­spiels­weise zwi­schen 11 und 12 Uhr sowie nach 13 Uhr. 

Die Cafeteria mit mehreren Tischen und Stühlen; der Tresen ist mit Tüchern verdeckt.
Neben den zwei Men­sa­räumen gibt es in der Cafe­teria zusätz­liche Tische zum Mit­tag­essen. © Nikolas Ripka

Die Neuigkeiten im Überblick

Seit August kosten alle Gerichte 10 Cent mehr. Begründet wird diese Erhöhung durch die gestie­genen Preise der Zutaten, die Anpassung der Gehälter der Mit­ar­bei­tenden und die Umsetzung von zusätz­lichen Hygie­ne­maß­nahmen. Eine Tages­suppe kostet für Stu­die­rende nun 1,20 € (1,60 € für Gäst:innen) und die Tages­ge­richte 1,70 €, 2,20 € und 2,70 € (oder 3,20 €, 4,00 € und 4,60 € für Gäst:innen).

Neu ist auch der Veggie Wed­nesday: jeden Mittwoch gibt es nun aus­schließlich vege­ta­rische und vegane Gerichte in allen Mensen und Cafe­terien. So scheint die jah­re­lange For­derung von Stu­die­ren­den­ver­tre­tungen nach mehr vege­ta­ri­schen Gerichten Gehör gefunden zu haben. Laut Stu­den­tenwerk sei der Veggie-Wed­nesday bereits „ein Erfolg“. Die meisten Gäst:innen freuten sich über das Angebot; „das sehen wir an den posi­tiven Rück­mel­dungen und den vielen ver­kauften Essen” so Kujau.

Im gleichen Zusam­menhang gibt es nun auch eine neue vegane Kaf­fee­station mit Hafer­milch, welche die Kaf­fee­station mit Kuh­milch ergänzt. Und neben dem bestehenden Angebot an Getränken, welches nun aus­schließlich aus Glas­fla­schen besteht, gibt es jetzt täglich haus­ge­machte, spru­delige Limo­naden mit Zutaten wie Apfel, Zitrone oder Minze für 1,10 € das Glas.

Eine Kaffeemaschine.
Die vegane Kaf­fee­station. © Nikolas Ripka
Ein großer Glasbehälter mit einem kleinen Hahn. Im Behälter befindet sich Limonade mit Minze und Zitrone.
Haus­ge­machte Limonade. © Nikolas Ripka

Stu­die­rende und Mit­ar­bei­tende, die die Mensa am ehe­ma­ligen Standort an der Friedrich-Ebert-Straße besucht haben, werden eine weitere Neu­igkeit wie­der­erkennen: hinter einer Glas­scheibe im Ein­gangs­be­reich wird von jedem Gericht ein Teller aus­ge­stellt. So kann gleich gesehen werden, wie die Gerichte aus­sehen – und wenn ein Essens­an­gebot alle ist, dann wird der ent­spre­chende Teller ent­fernt. Doch so prak­tisch dieser Service sein mag, stellt sich auch die Frage, was am Ende des Tages mit dem Essen auf diesen Tellern passiert.

Hinter einer Vitrine sind vier Teller mit den Tagesgerichten zu sehen.
Aus­stellung der Tages­ge­richte. © Nikolas Ripka

Die Cafe­teria bleibt vorerst geschlossen. Das Stu­den­tenwerk könne noch nicht absehen, wann sie wieder auf­macht. „Dazu ist die Situation derzeit einfach noch zu unwegsam“ erklärt Jose­phine Kujau. Dafür ist das Früh­stücks­an­gebot ab November in der Mensa zu finden – von 8 bis 15 Uhr.

Die Cafe­teria bleibt vorerst geschlossen

Für das Früh­stücks­an­gebot wurden 59 neue Bröt­chen­re­zepte von den Küchen­teams der Mensen ent­wi­ckelt, wovon vier bis fünf Brötchen täglich zube­reitet werden. Zum neuen Angebot gehören unter anderem mehr vege­ta­rische und vegane Brötchen mit Avocado, Hummus oder Tofu. Auch Feta, Zie­genkäse, Chorizo und Serrano-Schinken werden neu ins Pro­gramm auf­ge­nommen und in einem von ins­gesamt 17 Brot- und Bröt­chen­sorten zube­reitet. Die Preise für die Brötchen bewegen sich zwi­schen 1,50 € und 3,40 €.

Mehrweg for Future

Mit der Eröffnung der Mensa in der Filmuni wurde dort ein neues Pfand­system für Mehr­weg­becher ein­ge­führt. Die 0,3‑Liter-Becher aus recy­celtem Material ersetzen Por­zel­lan­tassen und Ein­weg­becher und können dort über einen Pfand­au­to­maten zurück­ge­geben werden. Zurzeit läuft die Pilot­phase noch. Im Anschluss soll das System fort­ge­setzt werden: „Grund­sätzlich streben wir an, dass mög­lichst bald an all unseren Stand­orten ein Mehr­weg­system Einzug hält“ erzählt Jose­phine Kujau. Wann es an der FH Potsdam der Fall sein wird, sei aber noch unklar.

Die Wie­der­ver­wendung von Behältern soll sich nicht nur auf Becher begrenzen. „Das Prinzip Mehr­weg­system möchten wir auch auf das sonstige Sor­timent über­tragen und ver­schiedene Schalen anbieten“ erzählt Kujau. „Derzeit planen wir noch in diesem Jahr mit einem ersten Versuch in einer Uni-Mensa. Wenn das gut anläuft, soll das auch in den anderen Ein­rich­tungen eta­bliert werden.“

Vertraut, und doch irgendwie neu

Es ist schon toll, wieder in der Mensa essen zu können. Schließlich ist sie einer der wich­tigsten Orte für den Aus­tausch an der Hoch­schule. Umso erfreu­licher, dass die Mensa nicht in der Zeit ste­hen­ge­blieben ist, sondern sich stetig wei­ter­ent­wi­ckelt. Der Veggie-Wed­nesday, das neue Früh­stücks­an­gebot und der kon­ti­nu­ier­liche Fokus auf Nach­hal­tigkeit sind positive und zeit­gemäße Maßnahmen.

Wie es in Zukunft wei­tergeht, können Gäst:innen ab Mitte November erfahren. Für diesen Zeitraum wird nämlich eine Akti­ons­woche zum Thema „Future Food – nach­haltige und gesunde Ernäh­rungs­trends“ geplant. „Unsere Gäste können sich dann auf Gerichte und Input zu Themen wie Pla­netary Health Diet, Ernährung mit Insekten und Anti Food­waste freuen“ erzählt Jose­phine Kujau. 

Wir bleiben gespannt.