Die Bienenwabe

Die Bienenwabe
© Caroline Riedel-Gitter

Seit Mitte Dezember sieht das Foyer im Haupt­ge­bäude ganz anders aus. Die futu­ris­ti­schen Möbel, die vor der Bibliothek stehen, sind das Ergebnis des Wett­be­werbs „Ergo­no­mi­scher Loun­ge­be­reich“, an dem drei Startups von Design-Absolvent*innen der FH teil­nahmen. Gewonnen hat die „Hexagon Lounge“ von thingk design, die mit ihrem Entwurf die Jury über­zeugen konnten.

Der Wett­bewerb war eine Koope­ration zwi­schen der FH und einer bekannten Kran­ken­kasse und hatte zum Ziel, das triste und selten genutzte Foyer attrak­tiver zu gestalten. Ent­stehen sollte ein ergo­no­mi­scher, fle­xibler und funk­tio­naler Loun­ge­be­reich, der einen Ort zum Aus­tausch bietet, Ruhe­phasen ermög­licht und für Klein­grup­pen­arbeit geeignet ist. Beachtet werden sollte dabei die Akustik, das Licht und unter­schied­liche Nut­zungs­sze­narien wie Veranstaltungen.

Die Startups bekamen 2.500 Euro für ihren Entwurf und 40.000 Euro für die Umsetzung. Die Auswahl fand Mitte Februar statt; die Jury bestand aus Design-Professor*innen, einem Stu­die­ren­den­ver­treter sowie Mitarbeiter*innen der Hoch­schule und der Kran­ken­kasse. Ent­scheidend waren vor allem die Ergo­nomie, das Raum­konzept und der Inno­va­ti­onsgrad des Entwurfes.

1. Die „Net-Work-Lounge“ von Hambach + Rühle

Entwurf Hambach + Rühle
© Hambach + Rühle

Entwurf Hambach + Rühle GbR
© Hambach + Rühle

Hambach+Rühle aus Potsdam ließ sich von Pla­tinen und elek­tro­ni­schen Bau­ele­menten inspi­rieren. Auf einer seg­men­tierten Boden­platte hätten sich Tische, Sofas, Steh­sitze, „Schall­schluck­panele“ und Leuchten durch eine Steck­ver­bindung mon­tieren lassen. Bar­rie­refrei ist das Konzept jedoch nicht.

2. Die Lounge von Raumlichtlabor

Entwurf Raumlichtlabor
© Raum­licht­labor

Entwurf Raumlichtlabor
© Raum­licht­labor

Das Pots­damer Designbüro stellte ein kon­ser­va­ti­veres Konzept vor. Dieses sah modulare Sitz­ele­mente mit Tresen, kleinen Tischen, Pflanzen und tex­tilen Raum­trennern vor.

3. Die „Hexagon Lounge“ von thingk design

Entwurf thingk design
© thingk design

Entwurf thingk design
© thingk design

Der Gewin­ner­entwurf ist von der Ber­liner thingk design. Als ver­bin­dendes Element der Gestaltung ver­wendete die Agentur das Hexagon, weil es sich als „Symbol für ein pro­duk­tives und inno­va­tives Arbeits­umfeld“ eigne. Aus Kosten- und Brand­schutz­gründen konnte jedoch nicht alles umge­setzt werden; bei­spiels­weise die Boden­farbe, ein Sitzsack und das ursprüng­liche Design der Lampen. Das Wesent­liche wurde aber realisiert:

Scale Seat
© thingk design

Der soge­nannte „Scale Seat“ ist ein Hocker, den man im Stehen als Lehne oder gekippt als Sitzbank nutzen kann.

Hex Table
© thingk design

Der „Hex Table“ ist ein höhen­ver­stell­barer Arbeits­tisch, der auf Knopf­druck nach oben und nach unten fährt und sechs Steck­dosen mit­bringt. Mit den ein­ge­bauten USB-Sticks auf jedem Tisch hätte man unter­ein­ander Dateien teilen können; leider sind alle drei schon verschwunden.

Shield Chair
© thingk design

Der „Shield Chair“ ist ein Ohren­sessel, der alleine oder zu zweit benutzt werden kann. Um einen Tisch herum lässt sich mit wei­teren Sesseln ein kleiner Arbeitsraum schaffen, aller­dings sind die Sessel ziemlich schwer.

Honey Lamp
© thingk design

Die „Honey Lamp“ ist eine Pen­del­leuchte, deren Farbe sich beliebig ein­stellen lässt (bis jetzt gibt es jedoch noch keine Mög­lichkeit, sie zu steuern). Die Kabel sorgen für die Strom­ver­sorgung der Tische und deren Steckdosen.

Lounge-Eröffnung
Eröffnet wurde die neue Lounge etwas später als geplant am 13. Dezember. v. l. n. r. Alumnus Jan Gerlach und sein Kollege (thingk design), Anke Lüers-Salzmann (ZETUP) und zwei Ver­treter der BARMER. © Caroline Riedel

Über das Design lässt sich streiten, aber die Möbel sind defi­nitiv ein Hin­gucker. Und ich finde es lobenswert, dass die Hoch­schule den Mut hatte, ihren Absolvent*innen zu ver­trauen und mal etwas Außer­ge­wöhn­liches aus­zu­pro­bieren. Bitte mehr davon!