Seit Mitte Dezember sieht das Foyer im Hauptgebäude ganz anders aus. Die futuristischen Möbel, die vor der Bibliothek stehen, sind das Ergebnis des Wettbewerbs „Ergonomischer Loungebereich“, an dem drei Startups von Design-Absolvent*innen der FH teilnahmen. Gewonnen hat die „Hexagon Lounge“ von thingk design, die mit ihrem Entwurf die Jury überzeugen konnten.
Der Wettbewerb war eine Kooperation zwischen der FH und einer bekannten Krankenkasse und hatte zum Ziel, das triste und selten genutzte Foyer attraktiver zu gestalten. Entstehen sollte ein ergonomischer, flexibler und funktionaler Loungebereich, der einen Ort zum Austausch bietet, Ruhephasen ermöglicht und für Kleingruppenarbeit geeignet ist. Beachtet werden sollte dabei die Akustik, das Licht und unterschiedliche Nutzungsszenarien wie Veranstaltungen.
Die Startups bekamen 2.500 Euro für ihren Entwurf und 40.000 Euro für die Umsetzung. Die Auswahl fand Mitte Februar statt; die Jury bestand aus Design-Professor*innen, einem Studierendenvertreter sowie Mitarbeiter*innen der Hochschule und der Krankenkasse. Entscheidend waren vor allem die Ergonomie, das Raumkonzept und der Innovationsgrad des Entwurfes.
1. Die „Net-Work-Lounge“ von Hambach + Rühle
© Hambach + Rühle
© Hambach + Rühle
Hambach+Rühle aus Potsdam ließ sich von Platinen und elektronischen Bauelementen inspirieren. Auf einer segmentierten Bodenplatte hätten sich Tische, Sofas, Stehsitze, „Schallschluckpanele“ und Leuchten durch eine Steckverbindung montieren lassen. Barrierefrei ist das Konzept jedoch nicht.
2. Die Lounge von Raumlichtlabor
© Raumlichtlabor
© Raumlichtlabor
Das Potsdamer Designbüro stellte ein konservativeres Konzept vor. Dieses sah modulare Sitzelemente mit Tresen, kleinen Tischen, Pflanzen und textilen Raumtrennern vor.
3. Die „Hexagon Lounge“ von thingk design
© thingk design
© thingk design
Der Gewinnerentwurf ist von der Berliner thingk design. Als verbindendes Element der Gestaltung verwendete die Agentur das Hexagon, weil es sich als „Symbol für ein produktives und innovatives Arbeitsumfeld“ eigne. Aus Kosten- und Brandschutzgründen konnte jedoch nicht alles umgesetzt werden; beispielsweise die Bodenfarbe, ein Sitzsack und das ursprüngliche Design der Lampen. Das Wesentliche wurde aber realisiert:
© thingk design
Der sogenannte „Scale Seat“ ist ein Hocker, den man im Stehen als Lehne oder gekippt als Sitzbank nutzen kann.
© thingk design
Der „Hex Table“ ist ein höhenverstellbarer Arbeitstisch, der auf Knopfdruck nach oben und nach unten fährt und sechs Steckdosen mitbringt. Mit den eingebauten USB-Sticks auf jedem Tisch hätte man untereinander Dateien teilen können; leider sind alle drei schon verschwunden.
© thingk design
Der „Shield Chair“ ist ein Ohrensessel, der alleine oder zu zweit benutzt werden kann. Um einen Tisch herum lässt sich mit weiteren Sesseln ein kleiner Arbeitsraum schaffen, allerdings sind die Sessel ziemlich schwer.
© thingk design
Die „Honey Lamp“ ist eine Pendelleuchte, deren Farbe sich beliebig einstellen lässt (bis jetzt gibt es jedoch noch keine Möglichkeit, sie zu steuern). Die Kabel sorgen für die Stromversorgung der Tische und deren Steckdosen.
Eröffnet wurde die neue Lounge etwas später als geplant am 13. Dezember. v. l. n. r. Alumnus Jan Gerlach und sein Kollege (thingk design), Anke Lüers-Salzmann (ZETUP) und zwei Vertreter der BARMER. © Caroline Riedel
Über das Design lässt sich streiten, aber die Möbel sind definitiv ein Hingucker. Und ich finde es lobenswert, dass die Hochschule den Mut hatte, ihren Absolvent*innen zu vertrauen und mal etwas Außergewöhnliches auszuprobieren. Bitte mehr davon!