Seit Januar 2021 existiert die Zentrale Einrichtung für Transfer, Unternehmen und Praxiskooperationen (ZETUP) nicht mehr. Stattdessen haben sich zwei separate, zentrale Einrichtungen gebildet:
Die zentrale Einrichtung für Forschungs- und Transferservice (ZEFT) und
die zentrale wissenschaftliche Einrichtung für Gründungsservice und Managementqualifikationen (ZEGM), wozu der jetzige Gründungsservice gehört.
Die Trennung in zwei Einrichtungen fand statt, weil die Aufgaben zu unterschiedlich waren und insbesondere der Gründungsservice spezialisierter werden sollte. Einerseits gab es einen erhöhten Aufwand mit dem Technologie-Transfer mit den Kooperationspartner:innen der FHP, andererseits ist der Weg in die Selbstständigkeit nicht nur für kreative Studiengänge eine realistische Alternative im Berufsleben, auch unternehmerisches Denken wird im heutigen Arbeitsalltag immer wichtiger. Dazu gehört vor allem das neue Projekt, die Sanssouci Entrepreneurship School (SES), welche die betriebswirtschaftliche und unternehmerische Qualifizierung noch stärker in das Umfeld der FHP verankern soll.
Die aktuellen Aufgaben des Gründungsservices sind zum einem die Unterstützung von Existenzgründungen, sowohl die Beratung und die Qualitätsprüfung der Gründungsthemen und ‑potentialen, als auch Hilfe während der Konzeptions-/Gründungsphase, die Vermittlung von Kontakten und die Entwicklung von Förderanträgen etc.. Als auch die Durchführung Lehrangebote zum Erlernen von betriebswirtschaftlichen Fähigkeiten und unternehmerischem Denken.
Der Gründungsservice ist – wie das ZETUP zuvor – eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der FHP unter der Verantwortung der Präsidentin. Damit sind sie für alle Fachbereiche der FHP zuständig. Aber auch Alumnae:Alumni und das wissenschaftliche und künstlerische Personal können von ihnen bei der Existenzgründung unterstützt werden.
Der Gründungsservice ist finanziell ebenfalls etwas unabhängiger, da dieser u.a. durch Drittmittel finanziert wird. Allerdings stellt er keinen „Pflichtservice“ der FHP dar, wenn irgendwann keine Drittmittel mehr eingeholt werden können, entscheidet die FHP, ob sie ihn weiterführen kann oder will. Um den Gründungsservice lanzeitig zu garantieren, hat die FHP in 2013 eine Professur für Existenzgründung & Managementtechniken berufen.
Die Sanssouci Entrepreneurship School
Die Sanssouci Entrepreneurship School kam durch einen erfolgreich gestellten Projektantrag bei der „EXIST-Potentiale“ Förderung des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie zustande. „Mit den EXIST Potentiale soll die akademische Gründungsförderung an den Hochschulen und Universitäten in Deutschland weiter ausgebaut werden.“
Der Kern des Projektantrages war es eine Entrepreneurship Schule aufzubauen, die es Studierenden in allen Fachbereichen ermöglicht, daran teilzunehmen. Für den Namenszusatz „Sanssouci“ wurde sich aufgrund des historischen Standortes entschieden. Die SES „steht für die Entwicklung nachhaltiger interdisziplinärer Gründungsideen, für den urbanen Lebensraum von morgen und will den Entrepreneurship-Geist nachhaltig in die Lehrstruktur aller Fachbereiche der FHP verankern.“ Quelle
Die Vision hinter dem Format ist, dass alle Studierende betriebswirtschaftliches Training und Schlüsselqualifikationen erhalten sollen, sowie unternehmerisches Denken, welches im heutigen Berufs- und Arbeitsalltag immer wichtiger wird. Dabei wird gelehrt bis hin zur Ermöglichung zur Selbstständigkeit.
Enrico Sass befragt in seinem derzeitigen Forschungsprojekt CEOs und Führungskräfte, und fasst die Anforderungen an die Arbeitswelt wie folgt zusammen:
Dafür wurde im letzten Jahr fünf Studien-Tracks mit 35 einzelnen verschiedenen Modulen zusammengestellt, jeder der Tracks hat einen eigenen Themenschwerpunkt. Die Idee ist, dass dieses Track-System wie ein Modulhandbuch funktioniert und in allen Fachbereichen angerechnet werden kann.
Zurzeit ist die SES in Gesprächen mit den Fachbereichen, damit der Studien-Track bsp. als Praktikum angerechnet werden kann – mit dem Gründungsservice als begleitende Firma. Damit soll für Studierende die Möglichkeit geschaffen werden, die Selbstständigkeit zu erproben. Möglich ist das schon in den Fachbereichen 1 – Sozial- und Bildungswissenschaften und 4 – Design.
Auch ein positiver Punkt für das Team des Gründungsservices ist, dass bevor es die SES gab, nur Vorgründungsphasen-Beratungen stattfinden durften. Jetzt haben auch Studierende und Alumnis, die bereits gegründet haben, die Möglichkeit Angebote in Anspruch zu nehmen.
Neben dem Angebot der SES bietet der Gründungsservice weiterhin die Unterstützung von Gründungen als auch klassische Projektberatung an. Es wird versucht alle aufkommenden Fragen zu beantworten und spontan agiert, je nachdem was die Personen noch brauchen.
Die ZEGM in Zahlen
Wie viele Gründungen habt ihr schon begleitet?
Der Gründungsservice hat in den letzten Jahren meistens pro Jahr rund 80–100 Erstberatungen begleiten, davon gründen in der Regel ca. 20. Die meisten Gründungen finden in Fachbereich 4, bei den Designer:innen, statt. Dort ist es oft der Nebenerwerb der Studierenden. 2020 war ein besonderes Jahr, es haben außergewöhnlich viele Kulturarbeiter:innen aus dem FB2 gegründet. Die 20 Gründungen verteilen sich auf 12 Designer:innen, fünf Kulturarbeiter:innen und drei aus dem FB 1 – Sozial- und Bildungswissenschaften.
Wenn ihr auf dem Laufenden bleiben wollt, hat der Gründungsservice einen Newsletter – falls ihr euch dafür abgemeldet habt, könnt ihr euch hier wieder anmelden. Ansonsten könnt ihr dem Gründungsservice über LinkedIn folgen und den FHP Social-Media-Kanälen folgen, dort werden auch News vom Gründungsservice geteilt.
Das Team des Gründungsservices
Gründungsservice während der Covid-19 Pandemie
Der Gründungsservice hat Positives aus der Covid-19 Pandemie gezogen und im März 2020 schnell gehandelt. Seitdem wurden die Angebote darauf zugeschnitten, was die Studierenden und Gründer*innen während der Pandemie brauchen. Es wurden Sprechstunden eingerichtet, um beim Fördermittel-Dschungel zu helfen und Allgemein weiterzuhelfen, wohin man sich als Selbstständige:r wenden kann.
Die am Anfang der Pandemie laufenden Seminare, bei denen klar wurde, dass erstmal nur noch digitale Lehre stattfinden darf, wurden innerhalb von 48 Stunden umgestellt. Die Teilnehmenden im Sommersemester 2020 waren flexibel und sehr tolerant, wenn mal was nicht funktioniert hat. Die Verbindlichkeit der Studierenden bei Seminaren teilzunehmen, wo sie sich vorher angemeldet haben, hat sich stark verbessert.
Die Angebote finden über MS Teams und Zoom statt. Es gibt den Wunsch vom Team des Gründungsservice, das auch nach der Pandemie so ihre Unterstützung angeboten werden kann – so können sie sich mehr an die Bedürfnisse der Studierenden richten. Das Team fühlt sich inzwischen als Profi in digitalen und auch hybriden Sitzungen. Auch das Coaching ist digital gut umsetzbar, besonders in kleineren Gruppen.
How to Nebenjob Selbstständigkeit
Die Studierenden können sich schon nur mit einer Idee beim Gründungsservice melden. Es wird gemeinsam ermittelt, welchen Bedarf die Idee hat und welche Hilfe benötigt wird. Kriterien dabei sind Geldressourcen, Ansprechpersonen, die aus dem Beraterpool gezogen werden, der Einschätzung der Stundenanzahl und der Anmeldung beim Gewerbeamt. Der Gründungsservice hat eine Reihe an externen Berater:innen, um den Erstkontakt für die Gründer:innen zu erleichtern.
Das Team beschreibt es als eine kurzweilige „Lebensberatung“, weil sie auf alle Probleme und Fragen, die die Person, oder das Team haben, eingehen.
Hier ist auch wichtig zu erwähnen, dass die Gründung nicht an eine Zeit festgemacht wird. Der Service der Hochschule ist kostenlos! Nur weil man sich mit einer Idee beim Gründungsservice meldet, muss man diese nicht umsetzen –
Wenn man selbst merkt, dass der Aufwand, die Stunden oder das Geld nicht reichen, oder einfach die Motivation fehlt, ist es kein Problem aufzuhören.
Mit dem EXIST-Gründerstipendium gibt es für ein Jahr lang finanzielle Unterstützung für Gründer:innen. Dieses ist ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und wird durch den Europäischen Sozialfonds kofinanziert. Als Student:in gibt es pro Monat bis zu 1.000€ mit Coaching und Sachmittelzuschlag. Mehr darüber findest du auf der Website. Gute Chancen haben da besonders innovative Gründungen. Studierende der FHP haben bei Bewerbungen gute Erfolgsbilanzen, weil es viele kreative Studiengänge gibt. Aktuell sind zwei Projekte mit einem Stipendium betreut, Drei weitere sind bei der Antragstellung.
Co-Working-Spaces des Gründungsservices
Der Gründungsservice hat einen CWS (=Co-Working Space) [buchbare Arbeitsplätze im Großraumbüro-Style] im Rechenzentrum, mit vier Arbeitsplätzen, die derzeit immer zu Zweit nutzbar sind. Pro Semester findet immer wieder ein Wechsel der Nutzer:innen statt, die aktuell gründen. Das Rechenzentrum ist ein Kunst- und Kreativhaus an der Breiten Straße in Potsdam.
Auch auf dem Campus gab es einen CWS, dem StartUPLAB in Haus 4, bei den Büro Räumen der Gründungsservices. Aufgrund der Erweiterung des Teams wird dieser aktuell in Haus 1 (Raum 307) wieder zusammengestellt. Dieser soll technisch so ausgestattet werden, dass es vier Modi gibt. Diese Lab-Modi sollen ein hybrides Arbeiten für verschiedene Situationen ermöglichen: Co-Working-Space; Pitches und User-Feedbacks; Workshops und Seminare; sowie Beratung und Coaching.
Der Raum wird nur nach einer Technikeinweisung und Anmeldung beim Gründungsservice genutzt werden können.