Semesterabschluss: drei Tage Party und Ausstellung

Sängerin hält einer Zuschauerin das Mikro entgegen
© Elias Amler

Was für ein Semes­ter­ab­schluss. Über drei Tage haben zwei Ver­an­stal­tungen den Campus auf Trab gehalten. Am Freitag, den 12. Juli eröff­neten um 15 Uhr die Werk­schau und um 16 Uhr das Kon­terfei Fes­tival ihre Ver­an­staltung. Über zwei Semester Arbeit wurden endlich rea­li­siert und prä­sen­tiert. Das Motto von allen; von Stu­die­renden für Stu­die­rende – und das kostenlos!

Hier möchte ich das Wochenende ein bisschen Revue pas­sieren lassen, denn so eine Ver­an­staltung hat es auf dem Campus der Fach­hoch­schule Potsdam noch nie gegeben. Daher ein kleines „Bingo“ über das, was eigentlich „krasses“ pas­siert ist und was die­je­nigen ver­passten, die es an dem Wochenende nicht auf den Campus geschafft haben.

Keine Veranstaltung ohne Protest

Direkt nach der Eröffnung der Werk­schau haben Stu­die­rende vor dem Design-Gebäude eine Sitz­blo­ckade ver­an­staltet. Sie richtete sich nicht gegen eine der beiden statt­fin­denden Ver­an­stal­tungen, sondern gegen die Unter­fi­nan­zierung der Hoch­schule und die damit ein­ge­henden Ein­spa­rungen – Befris­tungen, Kür­zungen und die Schließung von Werkstätten.

Was der StuRa FB4 und der AStA dazu zu sagen hatten: Der StuRa freute sich darüber, dass sich Stu­die­rende über die Zukunft der FH und des Fach­be­reichs aus­ein­an­der­setzen und „begrüßte“ die Initiative. Dass die Sitz­blo­ckade direkt zum Beginn der Werk­schau statt­findet, fand der StuRa jedoch unfair der Ver­an­staltung gegenüber. „Wir würden uns wün­schen, dass anstelle der geplanten ‚Demo‘ eine separate Ver­an­staltung statt­findet.“ Der AStA hin­gegen lobte die Initiative: „[…] Wir als AStA unter­stützen die Sitz­blo­ckade und wün­schen euch morgen viel Erfolg!“.

Die beiden State­ments könnt ihr hier auf Incom nachlesen. 😉

Es wurde nass

Der plötz­liche Stark­regen, das Gewitter am Sams­tag­abend und die damit ein­her­ge­henden „Tech­nik­pro­bleme“ waren ein eigenes Aben­teuer. Die Band, die zu dem Zeit­punkt die Haupt­bühne belegte – Ego­tronic – ließ sich nicht irri­tieren und beschloss weiter zu spielen. Zur Freude der Zuschauer*innen.

Die rest­lichen Besucher*innen fanden im Casino, im Solar­pa­villon oder im Bier­stand unter­schlupf. Nach nicht mal einer halben Stunde war es vorbei und die Besucher*innen strömten wieder hinaus. Nur die beiden Astel vom Cam­pusCamp (die Zelt-Aktion vom AStA), die von flei­ßigen Helfer*innen bewohnt wurden, waren nach dem Abend teil­weise über­flutet. Die Feu­er­werk­sym­phonie, im Volkspark statt­findend, musste auf­grund des Unwetters ihre Ver­an­staltung am Samstag absagen.

Was für ein Backstage

Der Back­stage für alle Künstler*innen des Kon­terfei-Fes­tivals ging im Haus 3 von statten. Ganze 43 Bands haben sich an den drei Tagen dort auf ihren Auf­tritt vor­be­reitet und sich ent­spannt. Auch etwas, was nie zuvor in diesem Maße auf dem Campus an der Kie­pen­heu­er­allee stattfand.

Nach der Party ist vor der Party

Die Aftershowparty(s) der Werk­schau im Ober­ge­schoss des Haupt­ge­bäudes oder im Designhaus sind defi­nitiv im Gedächtnis der Rei­ni­gungs­kräfte und Pförtner*innen geblieben. Während die Werk­schau schon Sams­tag­abend ihr Ver­an­stal­tungsende feiern konnte, war das Team des Kon­terfei-Fes­tivals erst am Sonntag vor der Haupt­bühne und konnte endlich zu Dicht und Ergreifend gemeinsam abgehen. Nach einer guten Stunde Trinken ging es wieder an die Abbau­ar­beiten. Bis Mon­tag­nach­mittag wurde alles abgebaut und abgeholt und der Campus sah aus wie vorher (oder sogar noch besser)!

Scherben, Bierpfützen und leere Flaschen

Apropos Party: über drei Tage haben die Helfer*innen den Partygänger*innen hin­terher geräumt und das Ver­let­zungs­risiko damit stark ver­ringert. Als Bilanz: Der Kran­ken­wagen kam nur zwei Mal.

Früh aufstehen und aufräumen

Am Sonntag gegen 9 Uhr im Casino: Beim Kaf­fee­kochen wird dem Auf­räumteam (die schon wachen Casino-Leute und Konterfei-Helfer*innen) bewusst, dass die Par­ty­spuren (es ging bis um Sieben) neue Ausmaße erreicht haben. Innerhalb von zwei Stunden hat das Team den Campus für den Beginn des Pro­gramms um 11 Uhr auf­ge­räumt. Dazu gehörte der Solar­pa­villon, das Casino und das Haus 17, der Back­stage­be­reich im Haus 3 und der rest­liche Campus.

Hallo Polizei

Die Besuche von der Polizei möchte ich hier nicht uner­wähnt lassen. Einer­seits für zwei all­ge­meine Kon­trollen (dass sich das Kon­terfei-Fes­tival ja auch an ihr eigenes Sicher­heits­konzept hält), ande­rer­seits auch wegen der Laut­stärke der Werk­schau­party auf der Ter­rasse des Hauptgebäudes.

(Fast) alles nach Plan

Trotz einer Crew-Größe von über knapp 120 Per­sonen, eines vollen Pro­gramms und geschätzten 3.000 Besucher*innen, ist am Ende nur Weniges schief gelaufen. Auch die Anzahl der ver­lo­renen Sachen ist über­schaubar. Manches hat sich wie­der­ge­funden, aber manch anderes wird bis heute noch ver­misst; dazu gehören auch vier der roten EWP*-Liegestühle, die im Solar­pa­villon standen.

(*gesponsert von Energie und Was­ser­werke Potsdam)

 
Es war ein langes Wochenende für alle Betei­ligten. Wenig schlaf und viel Stress ist für nie­manden eine gute Kombi. Als Mit­glied des Kon­terfei-Fes­tival-Teams kann ich defi­nitiv sagen, das es bis kurz vor knapp für uns alle surreal wirkte, dass es wirklich statt­findet und wir diese Ver­an­staltung orga­ni­siert bekommen haben. Ein großer Teil geht dabei auf die Schultern von den tollen Kulturarbeiter*innen, die sich zwei Semester den Arsch auf­ge­rissen haben (Liebe <3 hier nochmal an Rike, Nina, Basti). Von ihnen werden wir defi­nitiv noch mehr mit­kriegen und hören.

Zum Ende will ich noch mein per­sön­liches High­light des Wochen­endes teilen: Ich hatte den Posten im Pro­duk­ti­onsbüro und habe u.a. allen Künstler*innen ihre Back­stage­pässe gegeben. Und Dicht und Ergreifend am Sonn­tag­mittag hatte wirklich ihren eigenen Drucker bei. Er hat es auf dem Arm getragen wie eine Katze. Casually. Der Grund? „Manchmal muss man noch die Song­liste drucken, weil sich was ändert …“ Denn dass ein Fes­tival einen Drucker zur Hand hat, ist anscheinend nicht üblich.

Jetzt seid ihr dran; teilt mit den anderen Leser*innen in den Kom­men­taren, was ihr an diesem Wochenende erlebt habt!