Was für ein Tag. Gestern berichteten wir darüber, dass Studierende sich über einen penetranten Geruch im Haus 2 beschweren. Der Fachbereich Informationswissenschaften (FB5), die Hochschulleitung und die Hochschulkommunikation erlebten daraufhin einen stürmischen Tag.
Hier eine Zusammenfassung vom gestrigen Tagesablauf:
- 8:36 Uhr: die erste Mail geht vom StuRa FB5 an alle FB5-Angehörigen. Auch die lokale Presse wird vom StuRa informiert. Der Betreff: „Uns stinkt´s“.
- 9:56 Uhr: die Präsidentin antwortet. Die Situation mit dem Naphthalin in Haus 2 ist ihr bewusst und beschäftigt sie. Sie wünscht sich, der StuRa hätte direkt mit ihr gesprochen. Sie will sich um Ersatzräumlichkeiten kümmern.
- 11:48 Uhr: der StuRa FB5 antwortet zurück. Er freue sich um die Lösungsbemühungen, allerdings hätte der StuRa die Präsidentin bereits zweimal auf das Thema angesprochen.
- 11:53 Uhr: die nächste Antwort der Präsidentin. Sie sagt, die neuen Messungen seien erst im Spätsommer an die Hochschule übermittelt worden.
- 15:57 Uhr: die Dekanin des FB5 antwortet. Sie hätte sich zu Beginn des Semesters ein weiteres Gespräch gewünscht. Sie will sich auch um Übergangslösungen kümmern.
- 17:21 Uhr: die Präsidentin meldet sich mit einem Zwischenstand: es wurden Ersatzräume gefunden. 5 von 6 Lehrveranstaltungen können umgelegt werden.
Diese Mails erhielten alle Angehörige des FB5. So schnell und so viel ist im Fachbereich übrigens lange nicht mehr passiert.
Entwarnung
Durch die Aktion und Veröffentlichung hat der StuRa endlich Zugang zum zweiten Schreiben mit den Messergebnissen der anderen Räume erhalten. Alle außer der bereits gesperrte Büroraum 201 liegen laut Gutachten deutlich unter dem Vorsorgewert, unter dem keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten sind. Das sind erstmal gute Nachrichten; Studierende und Mitarbeiter*innen müssen sich also erstmal keine Sorgen um ihre Gesundheit machen. Was wir allerdings nicht verstehen, ist wieso dieses Schreiben nicht dem StuRa FB5 gezeigt wurde.
Doch auch wenn es erfreulich ist, dass die gemessenen Werte in den anderen Räumen nicht annähernd so hoch sind wie im Büroraum 201, ändert dies nichts daran, dass immer noch ein störendes Geruchsproblem besteht. Bis gestern wurden die Forderungen der Studierenden, des StuRas und der studentischen Vertreter*innen im Fachbereichsrat ignoriert. Die Aktion war ein letzter Versuch, die Aufmerksamkeit des Fachbereiches sowie der Hochschulleitung zu erreichen – mit Erfolg.
Schade eigentlich. Denn dies ist ein gutes Beispiel dafür, wozu Intransparenz und Misskommunikation führen kann. Vieles hätte früher und besser geklärt werden können, wenn die mehrmals nachgefragten Informationen mit der Studierendenvertretung geteilt worden wären und ihr Thema von den verantwortlichen Personen ernst genommen wäre.
Wir freuen uns, dass für die meisten Lehrveranstaltungen im Raum 202 Ersatzräume gefunden werden konnten. Vor allem aber würden wir uns wünschen, dass in der Hochschule die Studierenden gehört werden und mit ihnen proaktiv nach Lösungen gesucht wird. Denn darum geht es doch im Endeffekt: dass wir die Probleme gemeinsam lösen und unsere Hochschule ein Ort bleibt, wo wir gut und gerne studieren können.
Beitragsbild: © Lea Baack