Dieser Podcast wurde am 10.06.2020 digital aufgenommen. Deshalb Disclaimer, die Qualität verbessert sich nach der ersten Minute und die eventuellen nicht-mehr-ganz-so-aktuelle Themen seien mir verziehen. Dafür aber länger als sonst (und vielleicht auch mit den meisten 180°-Themenwechseln).
In dieser Folge von „7 Fragen an“ interviewe ich Reimar Kobi, den Abteilungschef des Liegenschaftsmanagements in der Verwaltung der FHP. Wir reden über seine Erfahrungen seit 1992 an der FHP, seinen Nebentätigkeiten, den Selbstoptimierungsmaßnahmen und allgemein Sachen, die so auf dem Campus passiert sind. Ihr könnt euch den Podcast über die diversen Plattformen anhören oder den Beitrag durchlesen. Viel Spaß!
Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Semikolon-Podcasts „7 Fragen an“. Ich bin Elena und digital verbunden mit Reimar Kobi, Angestellter an der FHP. Er wird sich jetzt einmal kurz selbst vorstellen.
Hallo, ich bin Reimar Kobi. Ich bin seit dem 02.11.1992 an der Fachhochschule, habe also nur den Bereich in der Tschudistraße oder in der Berliner Straße nicht erlebt. Aber die FES [Friedrich-Ebert-Straße], von da an bin ich an der FHP.
Jetzt zu Corona, wie findest du das Homeoffice, gibt es große Unterschiede zur FH?
Ein großer Unterschied, das Familiäre und Berufliche unter einen Hut zu bringen. Das ist nicht immer so einfach. Deswegen gibt es ja auch zahlreiche Corona-Updates, wo dann das eine oder andere beschrieben ist. Aber, wenn man sich eingegroovt hat, funktioniert das eben auch. Dann sind solche Sachen wie diese Aufnahme möglich.
Wir unterhalten uns gerade über MS Teams. Homeoffice – musstest du viel Technik von der FH bereitgestellt kriegen?
Also ich habe eh einen Laptop mit dem ich dauernd über den Campus gehuscht bin, da war nichts mehr groß zu machen. Ich habe mir nur noch ein Headset besorgt, je nach Online-Call-Service ist es besser als das normale Mikro vom Laptop.
Und was sind deine aktuellen Aufgaben? Musst du teilweise noch in die FH fahren, um was zu erledigen?
Es wird jetzt wieder immer mehr. Beispielsweise Umzugsorganisation und andere Geschichten sind vor Ort, als die Hörsäle markiert wurden für die Abstandsregelung oder für meine verschiedenen Gremientätigkeiten. Es geht mehr dahin, dass es Hälfte-Hälfte ist.
Umzug?
Es gab einen kleinen Ringumzug in der obersten Etage in Haus 4, damit es von den Räumlichkeiten besser passt. Also interne Umzüge.
Du bist seit 28 Jahren an der FH … Was hast du alles schon gemacht? Welche Bereiche?
Also angefangen hat es als Raumplaner, mit der Chefin Kotulla. Ich habe sechs Ordner von Herrn Bölke in die Hand bekommen und gesagt bekommen: „Jetzt bist du da und kannst die Raumplanung endlich machen.“ Und da kam Sicherheit, Reinigung, Kopierer usw. dazu. Bis dann Herr Platze da war, dann hieß es Sachgebietsorganisation Datenverarbeitung, dort ging es auch um andere Sachen – der Schließplanerstellung, Umzüge koordinieren, also vieles was ich auch gar nicht mehr weiß. (lacht)
Dann im Schnellabriss: es wurde Organisation und Datenverarbeitung getrennt. Die Organisation wurde dem Sachgebiet Haushalt und dann der Abteilung Finanzen zugeordnet und schließlich heißt es jetzt Liegenschaftsmanagement.
Und seit wie vielen Jahren bist du im Liegenschaftsmanagement?
Seit dem 01.01.2019 gibt es das Liegenschaftsmanagement als eigenständigen Bereich, dessen Leiter ich jetzt bin. Die ganzen Tätigkeiten wurden halt irgendwo angedockt – ich hatte damals vorgeschlagen, dass es „Zentrale Dienste“ genannt wird. Es werden alle Aufgaben zusammengefasst, die zentral für den Campus und die Menschen gebraucht werden.
Was hast du für diesen job getan, um ihn machen zu dürfen? Was war deine Ausbildung?
Also ich bin Verwaltungsfachangestellter, damit bin ich dann auch angetreten nachdem ich meinen Zivildienst gemacht habe, weil ich unbedingt in den Osten wollte – was aufbauen wollte, wo es nicht heißt: Das machen wir schon 40 Jahre so.
Ich wollte gerne was gestalten und bin seit ‘92 an der FHP, zwischenzeitlich habe ich ein Studium an der Verwaltungs-Wirtschafts-Akademie zum Verwaltungsbetriebswirt gemacht. Und dann habe ich 2017 den Betriebswirt gemacht, damit ich auch den Bachelorabschluss habe. Mal sehen ob ich noch den Master hinten dran lege. Denn in Deutschland braucht man ja: von der Wiege bis zur Bahre, Formulare Formulare.
Und nach dem Master gibts da noch weitere Ziele?
Nebenbei mache ich noch weitere Fort- und Weiterbildungen, das meiste nicht über die Hochschule sondern privat. Im Selbststudium oder Coaching. Lebenslanges Lernen ist bei mir ein wichtiges Thema.
Das hört sich sehr interessant an, schön, dass es eine Weiterbildung gibt und nicht nur auf das von vor 25 Jahren zurückgegriffen wird … Gabs irgendwas, was dir im Kopf geblieben ist, was sehr frustrierend war?
Spezielle Sachen nicht. Es gibt immer Aufreger, wieso irgendetwas nicht funktioniert. Es gab die schwierige Phase, wann wir endlich auf einem Campus sein können. Jede*r Finanzminister*in hat gesagt: „noch 5 Jahre“. Wir brauchten dann fünf Finanzminister*innen, bis es umgesetzt war. Das war natürlich sehr frustrierend, aber auch lehrreich. Mal eben so von der FES im Gänsemarsch zur Schloßstraße Tische und Stühle zu transportieren, um für die Designer*innen Studios zu haben – das waren natürlich Zeiten, die kann sich heute keiner mehr vorstellen.
In deinem Interview mit dem FUX-Magazin, dem gedruckten Vorgänger von Semikolon, hast du erzählt, dass du in eine andere Einrichtung willst, um Neues zu erleben. Hast du dieses Bedürfnis immer noch, woanders etwas zu verändern oder willst du hier bleiben?
(lacht) Also sag niemals nie. Ich habe ja drei Anläufe gehabt, wo ich konkret aus familiären oder beruflichen interessanten Gründen wechseln wollte. Also die Ostsee ist für mich ein schöner Platz, weil ich da auch in der Jugend- und Bildungsstätte Klingberg aktiv bin. Aber letztendlich habe ich mich doch immer wieder für die FH entschieden. Und dabei ist es geblieben und … ich habe noch 17 Jahre vor mir, mal sehen was daraus noch wird. (lacht)
An der Ostsee? Klingberg, was machst du da?
Das ist eine Jugend- und Bildungsstätte, dort bin ich Vorsitzender eines Hilfswerkes, wir machen Bildungsveranstaltungen, Erholungsfreizeiten, Behindertengruppen und sowas alles. Es gibt auch gut zu tun, aber es ist auch eine Herzensangelegenheit.
Respekt, das auch noch zu schaffen! Bist du nicht voll angestellt an der FH?
Ich habe an der FH 40 Wochenstunden – ich bin so ein Vereinsmeier, bin viel beschäftigt, weil mich das einfach interessiert.
Schön, dass du das machst und schaffst … Du bist ja auch an der FH für das Hochschularchiv zuständig und da habe ich mich als (angehende) Archivarin auch gefragt, wenn Reimar Kobi die Hochschule verlässt, welche Unterlagen bleiben übrig und an was muss weitergearbeitet werden? Was hast du geschaffen, wo sich dann niemand denkt, jetzt machen wir alles neu?
Es werden viele Unterlagen da sein, interessant ist auch jetzt schon, dass auf Einigem noch „Lübke“ anstatt „Kobi“ steht.
Egal wie viele Schriftstücke, ich sehe das bei denen, die die Hochschule verlassen haben, der Geist wirkt auch viele Jahre danach. Auch wenn die Unterlagen nicht mehr da sind. Das ist das Schöne, da ich von Anfang an dabei bin und miterleben durfte, wer so alles seinen Stempel aufgedrückt, Spuren hinterlassen hat. Das ist spannend zu sehen. Und was davon letztendlich übrig bleibt ist nicht so wichtig, sondern dass wir gemeinsam etwas geschaffen haben.
Was ist deine Lieblingsaufgabe, was macht dir am meisten Spaß?
Also im Moment bin ich in dem Bereich Führung unterwegs. Weil ich gerade Aufgaben übernommen habe, da ist vieles zu leisten, wie dass wir besser miteinander klarkommen und kommunizieren, gegenseitig unsere Handlungen verstehen. Da arbeite ich natürlich auch an mir selbst. Wer mich in den ganzen Jahren kennengelernt hat, ist das auch eine starke Wandlung gewesen – ist es auch weiterhin. Ein lebenslanges Lernen, das habe ich mir jetzt so auf die Fahne geschrieben, weil einfach zu viele Reibungsverluste entstehen, die nicht sein müssen. Das sehe ich aber nicht nur an der FH, sondern auch in Vereinen und Genossenschaften, wo auch immer. Das muss einfach nicht sein, das wäre schön, wenn es sich ändert.
Okay, darauf kommen wir gleich nochmal zurück. Du bist Abteilungsleiter, wie viele Angestellte hast du unter dir?
Im Moment sind es sechs, drei fest angestellte Mitarbeiter*innen und im Hochschularchivteam sind es drei Studierende.
Kommen wir zu deinem schriftlichen Selbstverständnis …
Es geht darum, mit welchen Hilfsmittel, Prinzipien und Aufgaben man führt. Führen bedeutet nicht nur die in den Führungspositionen, sondern dass sich alle selber führen und man bestimmte Sachen weiß von anderen, dann ist es günstiger zu agieren. Das sind alles Sachen, die zusammengetragen und dann passend formuliert wurden.
Was war dein Beweggrund, das aufzuschreiben?
Weil ich es wichtig finde, was die Grundhaltung eines Bereichs oder von einzelnen Leuten ist und das dann auch zu veröffentlichen. Wir sind ja dabei die Leitbilder für die Lehre und Hochschule, aber auch die Zielsetzungen zu schreiben – da habe ich das eben auch auf der Intranetwebseite veröffentlicht. Um auch anderen die Möglichkeit zu geben zu verstehen, wieso tickt er so, wie er tickt, und was ist da der Hintergrund. Aber das heißt nicht, dass ich das perfekt umsetze. Ich arbeite dran aber ich denke, es ist für die Kommunikation günstig zu wissen.
Das Selbstverständnis vom Liegenschaftsmanagement und die Tragtate im Intranet der FHP.
Gabs da irgendein Feedback von den anderen Angestellten der FH?
Ich habe es da einfach draufgepackt [auf die Website] – also jetzt weiß es ja jede*r und wird danach suchen. Am Anfang, als ich damit ankam, wurde es hier und da belächelt. Aber ich denke jetzt nach und nach, da wir es auch in der gesamten Hochschule besprechen, wird das auch anders gesehen.
In der gesamten Hochschule besprochen?
Es wurden im Senat die Ziele besprochen. Es gibt unterschiedliche Angelegenheiten, wo Struktur- und Entwicklungspläne aufgestellt werden und das ist halt das, was wir in unserem Bereich gemacht haben. Das heißt ich habe mal was aufgeschrieben, habe das formuliert und es meinen Mitarbeiter*innen zur Kenntnis gegeben und es besprochen. Und dann haben wir es im Intranet veröffentlicht.
Ich bin fasziniert von dem Willen der Selbstoptimierung. Also, dass die gemeinschaftliche Selbstoptimierung stattfinden soll.
Wir haben auch das Ziel des Qualitätsmanagements, und das sind halt Bausteine dazu. Wenn man das wirklich ernst nehmen will, muss man halt irgendwo anfangen. Ich sehe das so: wenn ich eine gewisse Führungsfunktion wahrnehme, dann habe ich das auch gefälligst umzusetzen und das tue ich dann auch, ansonsten muss man mit den ganzen Sachen nicht anfangen.
Richtig. Kommen wir zu deiner Gremienarbeit. Du hast gerade den Senat erwähnt. Erstmal bei der Gremienarbeit an der FH: wo bist du gerade überall tätig und verantwortlich?
Also im Senat bin ich stellvertretendes Mitglied. Und ansonsten bin ich in allen Personalräten, die für meine Statusgruppe relevant sind. Also im Personalrat für das nicht-wissenschaftliche Personal, im Gesamtpersonalrat, Hauptpersonalrat und bei der Einigungsstelle als Ersatzmitglied. Beim Gesamtpersonalrat habe ich jetzt nach 10 Jahren den Vorsitz abgegeben und wir sind dabei, es ein bisschen anders zu strukturieren, damit die Arbeit ein bisschen anders verteilt wird.
Das ist sehr viel. Du hast eine 40-Stunden-Woche und bist gefühlt immer auf dem Campus und erreichbar, besonders vor Corona-Zeiten, wenns irgendwo gebrannt hat. Und nebenbei bist du in einem Verein tätig und dazu noch Gremienarbeiten. Was hast du denn noch alles auf deinem Tisch an Tätigkeiten?
Also was die Hochschule jetzt betrifft, da ich Vertrauensmann für die Gewerkschaft bin, schließt sich das ja so ein bisschen an, da habe ich da noch ein paar Funktionen. Also das ist einfach mein Steckenpferd. Wenn ich in einer Gemeinschaft lebe und ich von ihr Wissen und Vertrauen bekomme – ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, das auch wieder zurückzugeben. Ich hab seit dem ich Neun bin Funktionen (lacht) in Ämtern … Wenn man dabei ist, kann man eben auch was verändern.
Ja, gut! Gibt es irgendein Amt wo du besonders drauf stolz bist, dass du es machst oder wo du gewählt werden musstest und wo du dich freust, dass man dir dieses Vertrauen entgegenbringt?
Also wenn es um die Fachhochschule geht, dass ich immer wieder gewählt wurde bisher, ob direkt oder nachgerückt. Zeigt auch so ein gewisses Vertrauen, auch wenn ich mich da jetzt nach und nach rausziehe, weil ich denke wenn man bestimmte Funktionen hat, wie meine Leitungsfunktion, dann gibt es bestimmte Sachen, da muss ich mich einfach zurückziehen. Das ist zumindest mein Selbstverständnis. Ich werde auf jeden Fall die Amtszeiten zu Ende führen. Ansonsten natürlich: die Hilfswerkarbeit ist mir schon sehr wichtig oder auch im Aufsichtsrat der Genossenschaft, weil man da für viele was tut oder auch konkret für einzelne Personen. Das liegt mir eben einfach am Herzen.
Gibt es irgendwas aus den letzten Jahren, was du jetzt nicht mehr machst, aber noch erwähnenswert wäre?
Es ist einfach so, es gibt tolle Kolleginnen und Kollegen mit denen man 28 Jahre zusammen ist. Und das ist einfach, dass dieses Vertrauen, dass diese Zusammenarbeit da ist, auch wenn es hier und da knirscht. Ohne das Miteinander geht es eben nicht. Ja, von der Warte her, herzlichen Dank an alle die mich ertragen haben, beziehungsweise die da mitgemacht haben.
Ein größeres Thema vom letzten Semester war ja die Schranke und die ganze Parkplatz-Thematik.
Ich habe mich schon gefragt wann es kommt. (lacht)
Wir haben dich beim Mittagessen regelmäßig gesehen, wie du Zettel unter die Autoscheibenwischer gelegt hast, wo drauf stand, dass sie doch bitte woanders parken sollen. Wie hast du die ganze Situation empfunden? Wir fangen mal bei den falsch parkenden Autos an und machen dann bei den kaputten Schranken weiter.
Also es ist so: wir haben einen Campus, wo die Menschen leben und sich aufhalten sollen. Es geht nicht darum mit dem Auto bis vor die Toilette zu fahren. Das hat auch den wichtigen Punkt, dass auch die Flucht- und Rettungswege freigehalten werden müssen. Vielen ist halt nicht klar, was dann passieren kann, wenn das nicht gewährleistet ist. Und das hab ich durch meine Tätigkeiten erlebt, auch vor meiner Haustür, dass einfach zugeparkt wird und Rettungsfahrzeuge und die Feuerwehr nicht durchkommen. Oder die stehen dann an Stellen, wo die Feuerwehr nicht an den Hydranten rankommt.
Was passiert wenn die Fluchtwege auf dem Campus zugestellt werden? Die Feuerwehr kommt regelmäßig (angekündigt) kontrollieren, auch in den Gebäuden, dass alles frei und feuersicher ist. Wenn nicht, gibt es Mahnungen, Bußgelder und eventuell wird dann auch mal etwas abgeschleppt.
Dann finde ich es auch eine Frechheit gegenüber den Menschen mit Behinderung, das Slalomlaufen um die Autos muss einfach nicht sein. Und wenn man auf der einen Seite Grünanlagen haben will und auf der anderen Seite dann drüber fährt, was auch gewesen ist, ist das auch nicht so schön. Also es gibt verschiedene Punkte warum es günstig ist, das nicht zu tun.
Genau, und das war ja noch, als beide Schranken funktionsfähig waren und standen. Dann wurde ja die zweite Schranke so oft demoliert, ich weis nicht, ob die Hochschule es entschieden hat oder das HGP (Hochschul-Gebäude-Management), sie nicht mehr immer wieder zu reparieren oder ob es einfach nicht mehr möglich war, sie zu reparieren. Und dann war der ganze Campus ja frei befahrbar, wenn man einen Studierendenausweis hatte.
Erstaunlicherweise, als beide Schranken weg waren, ist nicht das große Chaos ausgebrochen. Das hat mich schon gewundert. Ich fands aber gut, dass darauf geachtet wurde und wir werden ja sehen wie es dann weitergeht.
Ich glaube vor 1 ½ Jahren habe ich mit Herrn Lorenz gesprochen, der für die Bauplanung der FH zuständig war, und er meinte, dass es ein Parkhaus geben soll. Findest du die Idee besser, dass es ein Parkhaus gibt?
Es gibt ja diverse Überlegungen. Da wo jetzt noch die Steine liegen was hin baut oder Gegenüber, wo jetzt schon die ganzen Wohnungen sind, ob da was entsteht. Es ist die Frage, was da jetzt am günstigsten ist. Im Moment sind die Planungen, dass einfach ein Parkplatz fortgeführt wird, eine Erweiterung da, wo gerade noch die Steine liegen. Und in dem Zusammenhang hoffe ich, dass da auch Glascontainer aufgebaut werden. Das muss auch mit dem BLB [Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen] und der Stadt geplant und genehmigt werden. Das ist ein Punkt, der schon mehrere Jahre vor mir her schwebt, weil ich auch für Reinigung zuständig bin.
Finde ich eine schöne Zukunftsidee, solange wie ein Hochschulgebäude braucht, um gebaut zu werden, solange werden auch drei oder vier Glascontainer brauchen um anzukommen … (lacht) Höchstwahrscheinlich. Vielleicht noch ein bisschen länger, weil noch eine Behörde mehr mit im Spiel ist.
Kommen wir zurück zu den Schranken; Im Rahmen der Schranken-Demolierungen sind ja auch zwei Kameras installiert worden. Mir wurde gesagt du darfst diese Videos sehen?
Also erstmal ist es so, es werden Aufzeichnungen gemacht, ja. Und nach 72 Stunden werden sie automatisch gelöscht. Wenn ein Vorkommnis ist, was Ordnungsbehördlich bearbeitet werden könnte, wird erstmal eine Sicherung gemacht. Das heißt da hat noch niemand die Aufzeichnung gesehen. Wenn dann die Staatsanwaltschaft / Polizei sagen, ja, aus dem und dem Grund hätten wir das gerne und das ist alles Rechtens – dann werden die Daten auch zur Verfügung gestellt.
Ansonsten ist es so, der Sicherheitsdienst hat ja vorne einen Monitor, da können sie die Livebilder sehen, in dem Moment wo was passiert und kann dann entsprechend handeln. Wenn also festgestellt wird, da macht wieder jemand Randale, dann kann einer von den Beiden hingehen und dafür sorgen, dass es aufhört.
Ich hab schon Aufzeichnungen gesehen, weil wir ja auch schon Vorkommnisse hatten. Da musste dann entschieden werden, was ist der maßgebliche Zeitraum, weil nur das muss weitergegeben werden. Von wegen Datensparsamkeit, was auch relevant ist dafür.
Von den 72 Stunden Aufnahmen wird dann nur ein Ausschnitt gesichert und dann wird entschieden, ob dieser weitergegeben wird und was dann das weitere Prozedere ist.
Okay. Zu wie vielen Sichtungen und Zuschneidungen von den 72 Stunden kam es denn schon?
Bisher gab es zwei Sachen, wo was definitiv aufgenommen wurde und es im Raume stand, dass es gesichtet wird. Es gab auch mehr Anfragen, ob was Gespeichertes genutzt werden darf und da muss man dann sagen, nicht für jeden Quark werden dann die Aufzeichnungen bemüht. Aber allein durchs drauf gucken, weil ich auch für den Sicherheitsdienst zuständig bin, habe ich das auch manchmal sehen können, wie da manche Limbotänze oder ähnliches an der Schranke gemacht haben. (lacht) Oder versucht haben drüber zu springen.
Was gibt es für Pläne? Soll es Poller geben? Oder ist das erstmal auf hold bis irgendwann wieder Campusbetrieb ist?
Für diese Geschichte kenne ich die Einzelheiten nicht. Ich weis auch nur, dass es Poller geben soll. Die Details kenne ich nicht.
Dann kommen wir zum nächsten Thema; es ist zur Zeit ja das Nachhaltigkeitssemester für die Studierenden und sie machen sich gerade Gedanken darüber, wie man die FHP noch nachhaltiger gestalten kann. Hast du Ideen, oder gibt es deiner Meinung etwas, was die FH noch Nachhaltiger gestalten könnte?
Ein Thema hatte ich schon gesagt, das mit dem Glascontainer. Wäre natürlich günstig, wenn da nicht zu viel in den Restmüll oder sonst wie gepackt wird. Auch beim ganzen Müllkonzept bin ich dabei, wie wir das besser in den Griff bekommen. Es soll Einhausungen für die Stellplätze geben, wie beim HG, damit nicht die ganze Nachbarschaft ihren Müll bei uns entsorgt.
Sonst noch Ideen oder Stellen an denen es vielleicht hapert – oder auch super gut läuft?
Also ich finde es gut, dass und wie lange schon daran gearbeitet wurde und, dass einfach ein anderes Verständnis dafür da ist – damit beginnt es ja, den Ideen, die dann in die Tat umgesetzt werden. Da habe ich auch schon viele studentische Projekte quasi begleitet oder mein Statement zu abgeben dürfen. Als Beispiel das Handtuchpapier, was da weggeschmissen wird, wird in den Restmüll gepackt, weil es schon recyceltes Material ist. Das muss man manchmal wieder erläutern. Aber ich finde es gut, dass dieses Bewusstsein immer mehr Früchte trägt.
Dann würde ich gern noch einmal nachfragen: Am Hauptgebäude sind die Ecken ja je ein Mal umzäunt, weil Fassadenteile runtergekommen sind. Soll das für eine Weile noch bleiben, auch dass es so grün zuwächst?
Diese never ending story an der Stelle. Bis man sich mit den da Zuständigen einigen kann und was rechtlich ist und was noch eine Rolle spielt – weiß ich nicht, wie lange das noch dauert. Aber es soll auch mal verändert werden, dass wir da eine Fassade haben, die bei den Temperaturschwankungen nicht auseinanderbricht. Und dann würden auch die Absperrungen da verschwinden.
Es gibt ja auch abgefallene Platten über den Mensa-Eingang …
Da wurde vor einer Weile ein Gerüst aufgestellt und festgestellt, nach meiner Kenntnis, das war anscheinend die einzige Sollbruchstelle, die da ist, Weiteres soll da nicht passieren und es ist geklärt. Und es ist nicht unbedingt überall was runtergekracht, sondern es wurden bei der Beprobung auch Vorsorglich zwei, drei Sachen weggenommen. Weil man festgestellt hat, dass ist irgendwie verzogen oder sonst was, aber ob das genau stimmt, müssen Andere sagen.
Dann kommen wir zum letzten Punkt, den ich mir noch aufgeschrieben habe: Es hat gebrannt?
War ja auch schon in der FES so, dass da mal ein Mülleimer angefangen hat zu kokeln oder ähnliche Geschichten. Zum Glück ist es aber so, dass alles immer glimpflich abgegangen ist. Der letzte Vorfall war, dass ein Brennofen nicht so funktioniert hat, wie er sollte und dann gabs da Rauchentwicklung und er wurde zum Abkühlen rausgestellt. Und dann mussten lange Fenster und Türen offen sein, damit das rauszieht. Das können sich viele gar nicht vorstellen, was auch kleine Sachen auslösen können.
Okay, danke, das wars erstmal von meiner Seite. Gibt es noch etwas was zu erzählen willst, so aus dem Nähkästchen plaudern?
Ich wüsste nichts, wenn du mir Fragen stellst kann ich sehen ob ich Antworten habe …
Also ich hab noch kleine Fragen, aber ich weiß nicht, ob die Hörerschaft das interessant findet. Beispielsweise, wie viele leere Kellerräume gibt es noch? Und es wurden ja Hängematten und Sitzmöglichkeiten montiert und neben Haus 4, so hinter Haus 3 gibt es jetzt eine ca. 2 x 2m Fläche, wo milchiges Glas oben drauf liegt.
Da ist der „Kohlenkeller“, da war der Zugang früher für die Heizungsräume. Da haben viele nicht wahrgenommen, das es da Gemäuer gibt. Vorher war da nur mit Gitterrost abgesperrt, und das wurde jetzt ordentlich gemacht, damit da nichts passieren kann.
Ist der Kohlenkeller mit dem Keller von Haus 4 verbunden?
Ja.
Ja, gibt es freie Räume oder ist alles mit irgendwas zugestellt?
Es gibt jetzt keine freien Räume im dem Sinne, wunderbar da ist jetzt was. Es gibt Geschichten wo Kellerräume nicht genutzt werden können, weil es da feucht ist beispielsweise. Ansonsten haben wir die Situation, dass wir gut und gerne den ein oder anderen Raum noch bräuchten. Und Corona wird uns eine Weile noch beschäftigen, das heißt wo vorher zum Teil zwei, drei sogar sieben oder mehr Leute aufeinander gehockt haben, ist das jetzt schwierig. Da wäre es schöner, wenn man da andere Möglichkeiten hätte.
Dann gehen wir einmal ganz nach oben zu den Dachböden in den Häusern 1 bis 5 …
Also grundsätzlich hat ein Dach eine Funktion. Das bedeutet das sollte auch genutzt werden und in diesem Fall ist es so, dass bei Beprobungen der Traglast in 1994 herausgefunden wurde, dass diese nicht ausreichen. Kann sein, dass da inzwischen nochmal Tests gemacht wurden, die etwas anderes aussagen, das weis ich nicht. Aber deswegen können die Dachböden nicht genutzt werden.
Okay, danke. Also liebe Zuhörer*innenschaft. Falls ihr Fragen habt an den lieben Reimar, schreibt sie doch in die Kommentare.
Irgendwelche Schlussworte deinerseits?
Ich danke einfach, dass wir hier einmal nett geplaudert haben und ein paar Punkte ansprechen konnten. Vielleicht ist es bei dem ein oder anderen auch hängen geblieben, woran man arbeiten kann, was so an der Tagesordnung steht. Vor allem, dass die verschiedenen Rollen und Funktionen, die wir an der Hochschule haben, sicherlich gelebt werden, man aber zueinander findet.
Ja, dann danke schön fürs Interview, danke schön fürs Zuhören und hoffentlich bis zum nächsten Mal.
Wann verbessert sich das W‑Lan Signal auf den Toiletten im LW?
Besser nur auf eine Sache konzentrieren 😉