7 Fragen an Reimar Kobi

Reimar Kobi schaut in die Kamera
© Elena Langner

Dieser Podcast wurde am 10.06.2020 digital auf­ge­nommen. Deshalb Dis­claimer, die Qua­lität ver­bessert sich nach der ersten Minute und die even­tu­ellen nicht-mehr-ganz-so-aktuelle Themen seien mir ver­ziehen. Dafür aber länger als sonst (und viel­leicht auch mit den meisten 180°-Themenwechseln).

In dieser Folge von „7 Fragen an“ inter­viewe ich Reimar Kobi, den Abtei­lungschef des Lie­gen­schafts­ma­nage­ments in der Ver­waltung der FHP. Wir reden über seine Erfah­rungen seit 1992 an der FHP, seinen Neben­tä­tig­keiten, den Selbst­op­ti­mie­rungs­maß­nahmen und all­gemein Sachen, die so auf dem Campus pas­siert sind. Ihr könnt euch den Podcast über die diversen Platt­formen anhören oder den Beitrag durch­lesen. Viel Spaß!

Herzlich will­kommen zu einer neuen Folge des Semi­kolon-Pod­casts „7 Fragen an“. Ich bin Elena und digital ver­bunden mit Reimar Kobi, Ange­stellter an der FHP. Er wird sich jetzt einmal kurz selbst vorstellen.

Hallo, ich bin Reimar Kobi. Ich bin seit dem 02.11.1992 an der Fach­hoch­schule, habe also nur den Bereich in der Tschu­di­straße oder in der Ber­liner Straße nicht erlebt. Aber die FES [Friedrich-Ebert-Straße], von da an bin ich an der FHP.

Jetzt zu Corona, wie findest du das Home­office, gibt es große Unter­schiede zur FH?

Ein großer Unter­schied, das Fami­liäre und Beruf­liche unter einen Hut zu bringen. Das ist nicht immer so einfach. Des­wegen gibt es ja auch zahl­reiche Corona-Updates, wo dann das eine oder andere beschrieben ist. Aber, wenn man sich ein­ge­groovt hat, funk­tio­niert das eben auch. Dann sind solche Sachen wie diese Auf­nahme möglich.

Wir unter­halten uns gerade über MS Teams. Home­office – musstest du viel Technik von der FH bereit­ge­stellt kriegen?

Also ich habe eh einen Laptop mit dem ich dauernd über den Campus gehuscht bin, da war nichts mehr groß zu machen. Ich habe mir nur noch ein Headset besorgt, je nach Online-Call-Service ist es besser als das normale Mikro vom Laptop.

Und was sind deine aktu­ellen Auf­gaben? Musst du teil­weise noch in die FH fahren, um was zu erledigen?

Es wird jetzt wieder immer mehr. Bei­spiels­weise Umzugs­or­ga­ni­sation und andere Geschichten sind vor Ort, als die Hörsäle mar­kiert wurden für die Abstands­re­gelung oder für meine ver­schie­denen Gre­mi­en­tä­tig­keiten. Es geht mehr dahin, dass es Hälfte-Hälfte ist.

Umzug?

Es gab einen kleinen Rin­g­umzug in der obersten Etage in Haus 4, damit es von den Räum­lich­keiten besser passt. Also interne Umzüge.

Du bist seit 28 Jahren an der FH … Was hast du alles schon gemacht? Welche Bereiche?

Also ange­fangen hat es als Raum­planer, mit der Chefin Kotulla. Ich habe sechs Ordner von Herrn Bölke in die Hand bekommen und gesagt bekommen: „Jetzt bist du da und kannst die Raum­planung endlich machen.“ Und da kam Sicherheit, Rei­nigung, Kopierer usw. dazu. Bis dann Herr Platze da war, dann hieß es Sach­ge­biets­or­ga­ni­sation Daten­ver­ar­beitung, dort ging es auch um andere Sachen – der Schließ­plan­er­stellung, Umzüge koor­di­nieren, also vieles was ich auch gar nicht mehr weiß. (lacht) 

Dann im Schnell­abriss: es wurde Orga­ni­sation und Daten­ver­ar­beitung getrennt. Die Orga­ni­sation wurde dem Sach­gebiet Haushalt und dann der Abteilung Finanzen zuge­ordnet und schließlich heißt es jetzt Liegenschaftsmanagement.

Und seit wie vielen Jahren bist du im Liegenschaftsmanagement?

Seit dem 01.01.2019 gibt es das Lie­gen­schafts­ma­nagement als eigen­stän­digen Bereich, dessen Leiter ich jetzt bin. Die ganzen Tätig­keiten wurden halt irgendwo ange­dockt – ich hatte damals vor­ge­schlagen, dass es „Zen­trale Dienste“ genannt wird. Es werden alle Auf­gaben zusam­men­ge­fasst, die zentral für den Campus und die Men­schen gebraucht werden.

Was hast du für diesen job getan, um ihn machen zu dürfen? Was war deine Ausbildung?

Also ich bin Ver­wal­tungs­fach­an­ge­stellter, damit bin ich dann auch ange­treten nachdem ich meinen Zivil­dienst gemacht habe, weil ich unbe­dingt in den Osten wollte – was auf­bauen wollte, wo es nicht heißt: Das machen wir schon 40 Jahre so.

„Ich wollte unbe­dingt in den Osten – was auf­bauen, wo es nicht heißt: Das machen wir schon 40 Jahre so.“

Ich wollte gerne was gestalten und bin seit ‘92 an der FHP, zwi­schen­zeitlich habe ich ein Studium an der Ver­wal­tungs-Wirt­schafts-Aka­demie zum Ver­wal­tungs­be­triebswirt gemacht. Und dann habe ich 2017 den Betriebswirt gemacht, damit ich auch den Bache­lor­ab­schluss habe. Mal sehen ob ich noch den Master hinten dran lege. Denn in Deutschland braucht man ja: von der Wiege bis zur Bahre, For­mulare Formulare.

Und nach dem Master gibts da noch weitere Ziele?

Nebenbei mache ich noch weitere Fort- und Wei­ter­bil­dungen, das meiste nicht über die Hoch­schule sondern privat. Im Selbst­studium oder Coa­ching. Lebens­langes Lernen ist bei mir ein wich­tiges Thema.

Das hört sich sehr inter­essant an, schön, dass es eine Wei­ter­bildung gibt und nicht nur auf das von vor 25 Jahren zurück­ge­griffen wird … Gabs irgendwas, was dir im Kopf geblieben ist, was sehr frus­trierend war?

Spe­zielle Sachen nicht. Es gibt immer Auf­reger, wieso irgend­etwas nicht funk­tio­niert. Es gab die schwierige Phase, wann wir endlich auf einem Campus sein können. Jede*r Finanzminister*in hat gesagt: „noch 5 Jahre“. Wir brauchten dann fünf Finanzminister*innen, bis es umge­setzt war. Das war natürlich sehr frus­trierend, aber auch lehr­reich. Mal eben so von der FES im Gän­se­marsch zur Schloß­straße Tische und Stühle zu trans­por­tieren, um für die Designer*innen Studios zu haben – das waren natürlich Zeiten, die kann sich heute keiner mehr vorstellen.

In deinem Interview mit dem FUX-Magazin, dem gedruckten Vor­gänger von Semi­kolon, hast du erzählt, dass du in eine andere Ein­richtung willst, um Neues zu erleben. Hast du dieses Bedürfnis immer noch, woanders etwas zu ver­ändern oder willst du hier bleiben?

(lacht) Also sag niemals nie. Ich habe ja drei Anläufe gehabt, wo ich konkret aus fami­liären oder beruf­lichen inter­es­santen Gründen wechseln wollte. Also die Ostsee ist für mich ein schöner Platz, weil ich da auch in der Jugend- und Bil­dungs­stätte Klingberg aktiv bin. Aber letzt­endlich habe ich mich doch immer wieder für die FH ent­schieden. Und dabei ist es geblieben und … ich habe noch 17 Jahre vor mir, mal sehen was daraus noch wird. (lacht)

An der Ostsee? Klingberg, was machst du da?

Das ist eine Jugend- und Bil­dungs­stätte, dort bin ich Vor­sit­zender eines Hilfs­werkes, wir machen Bil­dungs­ver­an­stal­tungen, Erho­lungs­frei­zeiten, Behin­der­ten­gruppen und sowas alles. Es gibt auch gut zu tun, aber es ist auch eine Herzensangelegenheit.

Respekt, das auch noch zu schaffen! Bist du nicht voll ange­stellt an der FH?

Ich habe an der FH 40 Wochen­stunden – ich bin so ein Ver­eins­meier, bin viel beschäftigt, weil mich das einfach interessiert.

Schön, dass du das machst und schaffst … Du bist ja auch an der FH für das Hoch­schul­archiv zuständig und da habe ich mich als (ange­hende) Archi­varin auch gefragt, wenn Reimar Kobi die Hoch­schule ver­lässt, welche Unter­lagen bleiben übrig und an was muss wei­ter­ge­ar­beitet werden? Was hast du geschaffen, wo sich dann niemand denkt, jetzt machen wir alles neu?

Es werden viele Unter­lagen da sein, inter­essant ist auch jetzt schon, dass auf Einigem noch „Lübke“ anstatt „Kobi“ steht. 

Egal wie viele Schrift­stücke, ich sehe das bei denen, die die Hoch­schule ver­lassen haben, der Geist wirkt auch viele Jahre danach. Auch wenn die Unter­lagen nicht mehr da sind. Das ist das Schöne, da ich von Anfang an dabei bin und mit­er­leben durfte, wer so alles seinen Stempel auf­ge­drückt, Spuren hin­ter­lassen hat. Das ist spannend zu sehen. Und was davon letzt­endlich übrig bleibt ist nicht so wichtig, sondern dass wir gemeinsam etwas geschaffen haben.

„Und was davon letzt­endlich übrig bleibt ist nicht so wichtig, sondern dass wir gemeinsam etwas geschaffen haben.“

Was ist deine Lieb­lings­aufgabe, was macht dir am meisten Spaß?

Also im Moment bin ich in dem Bereich Führung unterwegs. Weil ich gerade Auf­gaben über­nommen habe, da ist vieles zu leisten, wie dass wir besser mit­ein­ander klar­kommen und kom­mu­ni­zieren, gegen­seitig unsere Hand­lungen ver­stehen. Da arbeite ich natürlich auch an mir selbst. Wer mich in den ganzen Jahren ken­nen­ge­lernt hat, ist das auch eine starke Wandlung gewesen – ist es auch wei­terhin. Ein lebens­langes Lernen, das habe ich mir jetzt so auf die Fahne geschrieben, weil einfach zu viele Rei­bungs­ver­luste ent­stehen, die nicht sein müssen. Das sehe ich aber nicht nur an der FH, sondern auch in Ver­einen und Genos­sen­schaften, wo auch immer. Das muss einfach nicht sein, das wäre schön, wenn es sich ändert.

Okay, darauf kommen wir gleich nochmal zurück. Du bist Abtei­lungs­leiter, wie viele Ange­stellte hast du unter dir?

Im Moment sind es sechs, drei fest ange­stellte Mitarbeiter*innen und im Hoch­schul­ar­chivteam sind es drei Studierende.

Kommen wir zu deinem schrift­lichen Selbstverständnis …

Es geht darum, mit welchen Hilfs­mittel, Prin­zipien und Auf­gaben man führt. Führen bedeutet nicht nur die in den Füh­rungs­po­si­tionen, sondern dass sich alle selber führen und man bestimmte Sachen weiß von anderen, dann ist es güns­tiger zu agieren. Das sind alles Sachen, die zusam­men­ge­tragen und dann passend for­mu­liert wurden.

Was war dein Beweg­grund, das aufzuschreiben?

Weil ich es wichtig finde, was die Grund­haltung eines Bereichs oder von ein­zelnen Leuten ist und das dann auch zu ver­öf­fent­lichen. Wir sind ja dabei die Leit­bilder für die Lehre und Hoch­schule, aber auch die Ziel­set­zungen zu schreiben – da habe ich das eben auch auf der Intra­net­web­seite ver­öf­fent­licht. Um auch anderen die Mög­lichkeit zu geben zu ver­stehen, wieso tickt er so, wie er tickt, und was ist da der Hin­ter­grund. Aber das heißt nicht, dass ich das perfekt umsetze. Ich arbeite dran aber ich denke, es ist für die Kom­mu­ni­kation günstig zu wissen.

Das Selbst­ver­ständnis vom Lie­gen­schafts­ma­nagement und die Tragtate im Intranet der FHP.

Gabs da irgendein Feedback von den anderen Ange­stellten der FH?

Ich habe es da einfach drauf­ge­packt [auf die Website] – also jetzt weiß es ja jede*r und wird danach suchen. Am Anfang, als ich damit ankam, wurde es hier und da belä­chelt. Aber ich denke jetzt nach und nach, da wir es auch in der gesamten Hoch­schule besprechen, wird das auch anders gesehen. 

In der gesamten Hoch­schule besprochen?

Es wurden im Senat die Ziele besprochen. Es gibt unter­schied­liche Ange­le­gen­heiten, wo Struktur- und Ent­wick­lungs­pläne auf­ge­stellt werden und das ist halt das, was wir in unserem Bereich gemacht haben. Das heißt ich habe mal was auf­ge­schrieben, habe das for­mu­liert und es meinen Mitarbeiter*innen zur Kenntnis gegeben und es besprochen. Und dann haben wir es im Intranet veröffentlicht.

Ich bin fas­zi­niert von dem Willen der Selbst­op­ti­mierung. Also, dass die gemein­schaft­liche Selbst­op­ti­mierung statt­finden soll.

Wir haben auch das Ziel des Qua­li­täts­ma­nage­ments, und das sind halt Bau­steine dazu. Wenn man das wirklich ernst nehmen will, muss man halt irgendwo anfangen. Ich sehe das so: wenn ich eine gewisse Füh­rungs­funktion wahr­nehme, dann habe ich das auch gefäl­ligst umzu­setzen und das tue ich dann auch, ansonsten muss man mit den ganzen Sachen nicht anfangen.

Richtig. Kommen wir zu deiner Gre­mi­en­arbeit. Du hast gerade den Senat erwähnt. Erstmal bei der Gre­mi­en­arbeit an der FH: wo bist du gerade überall tätig und verantwortlich?

Also im Senat bin ich stell­ver­tre­tendes Mit­glied. Und ansonsten bin ich in allen Per­so­nal­räten, die für meine Sta­tus­gruppe relevant sind. Also im Per­so­nalrat für das nicht-wis­sen­schaft­liche Per­sonal, im Gesamt­per­so­nalrat, Haupt­per­so­nalrat und bei der Eini­gungs­stelle als Ersatz­mit­glied. Beim Gesamt­per­so­nalrat habe ich jetzt nach 10 Jahren den Vorsitz abge­geben und wir sind dabei, es ein bisschen anders zu struk­tu­rieren, damit die Arbeit ein bisschen anders ver­teilt wird.

Das ist sehr viel. Du hast eine 40-Stunden-Woche und bist gefühlt immer auf dem Campus und erreichbar, besonders vor Corona-Zeiten, wenns irgendwo gebrannt hat. Und nebenbei bist du in einem Verein tätig und dazu noch Gre­mi­en­ar­beiten. Was hast du denn noch alles auf deinem Tisch an Tätigkeiten?

Also was die Hoch­schule jetzt betrifft, da ich Ver­trau­ensmann für die Gewerk­schaft bin, schließt sich das ja so ein bisschen an, da habe ich da noch ein paar Funk­tionen. Also das ist einfach mein Ste­cken­pferd. Wenn ich in einer Gemein­schaft lebe und ich von ihr Wissen und Ver­trauen bekomme – ist es für mich eine Selbst­ver­ständ­lichkeit, das auch wieder zurück­zu­geben. Ich hab seit dem ich Neun bin Funk­tionen (lacht) in Ämtern … Wenn man dabei ist, kann man eben auch was verändern.

„Wenn man dabei ist, kann man eben auch was verändern.“

Ja, gut! Gibt es irgendein Amt wo du besonders drauf stolz bist, dass du es machst oder wo du gewählt werden musstest und wo du dich freust, dass man dir dieses Ver­trauen entgegenbringt?

Also wenn es um die Fach­hoch­schule geht, dass ich immer wieder gewählt wurde bisher, ob direkt oder nach­ge­rückt. Zeigt auch so ein gewisses Ver­trauen, auch wenn ich mich da jetzt nach und nach raus­ziehe, weil ich denke wenn man bestimmte Funk­tionen hat, wie meine Lei­tungs­funktion, dann gibt es bestimmte Sachen, da muss ich mich einfach zurück­ziehen. Das ist zumindest mein Selbst­ver­ständnis. Ich werde auf jeden Fall die Amts­zeiten zu Ende führen. Ansonsten natürlich: die Hilfs­werk­arbeit ist mir schon sehr wichtig oder auch im Auf­sichtsrat der Genos­sen­schaft, weil man da für viele was tut oder auch konkret für ein­zelne Per­sonen. Das liegt mir eben einfach am Herzen.

Gibt es irgendwas aus den letzten Jahren, was du jetzt nicht mehr machst, aber noch erwäh­nenswert wäre?

Es ist einfach so, es gibt tolle Kol­le­ginnen und Kol­legen mit denen man 28 Jahre zusammen ist. Und das ist einfach, dass dieses Ver­trauen, dass diese Zusam­men­arbeit da ist, auch wenn es hier und da knirscht. Ohne das Mit­ein­ander geht es eben nicht. Ja, von der Warte her, herz­lichen Dank an alle die mich ertragen haben, bezie­hungs­weise die da mit­ge­macht haben.

Ein grö­ßeres Thema vom letzten Semester war ja die Schranke und die ganze Parkplatz-Thematik. 

Ich habe mich schon gefragt wann es kommt. (lacht) 

Wir haben dich beim Mit­tag­essen regel­mäßig gesehen, wie du Zettel unter die Auto­schei­ben­wi­scher gelegt hast, wo drauf stand, dass sie doch bitte woanders parken sollen. Wie hast du die ganze Situation emp­funden? Wir fangen mal bei den falsch par­kenden Autos an und machen dann bei den kaputten Schranken weiter.

Also es ist so: wir haben einen Campus, wo die Men­schen leben und sich auf­halten sollen. Es geht nicht darum mit dem Auto bis vor die Toi­lette zu fahren. Das hat auch den wich­tigen Punkt, dass auch die Flucht- und Ret­tungswege frei­ge­halten werden müssen. Vielen ist halt nicht klar, was dann pas­sieren kann, wenn das nicht gewähr­leistet ist. Und das hab ich durch meine Tätig­keiten erlebt, auch vor meiner Haustür, dass einfach zuge­parkt wird und Ret­tungs­fahr­zeuge und die Feu­erwehr nicht durch­kommen. Oder die stehen dann an Stellen, wo die Feu­erwehr nicht an den Hydranten rankommt. 

Was pas­siert wenn die Fluchtwege auf dem Campus zuge­stellt werden? Die Feu­erwehr kommt regel­mäßig (ange­kündigt) kon­trol­lieren, auch in den Gebäuden, dass alles frei und feu­er­sicher ist. Wenn nicht, gibt es Mah­nungen, Buß­gelder und even­tuell wird dann auch mal etwas abgeschleppt.

Dann finde ich es auch eine Frechheit gegenüber den Men­schen mit Behin­derung, das Sla­lom­laufen um die Autos muss einfach nicht sein. Und wenn man auf der einen Seite Grün­an­lagen haben will und auf der anderen Seite dann drüber fährt, was auch gewesen ist, ist das auch nicht so schön. Also es gibt ver­schiedene Punkte warum es günstig ist, das nicht zu tun.

Genau, und das war ja noch, als beide Schranken funk­ti­ons­fähig waren und standen. Dann wurde ja die zweite Schranke so oft demo­liert, ich weis nicht, ob die Hoch­schule es ent­schieden hat oder das HGP (Hoch­schul-Gebäude-Management), sie nicht mehr immer wieder zu repa­rieren oder ob es einfach nicht mehr möglich war, sie zu repa­rieren. Und dann war der ganze Campus ja frei befahrbar, wenn man einen Stu­die­ren­den­ausweis hatte.

Erstaun­li­cher­weise, als beide Schranken weg waren, ist nicht das große Chaos aus­ge­brochen. Das hat mich schon gewundert. Ich fands aber gut, dass darauf geachtet wurde und wir werden ja sehen wie es dann weitergeht.

Ich glaube vor 1 ½ Jahren habe ich mit Herrn Lorenz gesprochen, der für die Bau­planung der FH zuständig war, und er meinte, dass es ein Parkhaus geben soll. Findest du die Idee besser, dass es ein Parkhaus gibt?

Es gibt ja diverse Über­le­gungen. Da wo jetzt noch die Steine liegen was hin baut oder Gegenüber, wo jetzt schon die ganzen Woh­nungen sind, ob da was ent­steht. Es ist die Frage, was da jetzt am güns­tigsten ist. Im Moment sind die Pla­nungen, dass einfach ein Park­platz fort­ge­führt wird, eine Erwei­terung da, wo gerade noch die Steine liegen. Und in dem Zusam­menhang hoffe ich, dass da auch Glas­con­tainer auf­gebaut werden. Das muss auch mit dem BLB [Bran­den­bur­gische Lan­des­be­trieb für Lie­gen­schaften und Bauen] und der Stadt geplant und genehmigt werden. Das ist ein Punkt, der schon mehrere Jahre vor mir her schwebt, weil ich auch für Rei­nigung zuständig bin.

Finde ich eine schöne Zukunftsidee, solange wie ein Hoch­schul­ge­bäude braucht, um gebaut zu werden, solange werden auch drei oder vier Glas­con­tainer brauchen um anzu­kommen … (lacht) Höchst­wahr­scheinlich. Viel­leicht noch ein bisschen länger, weil noch eine Behörde mehr mit im Spiel ist.

Kommen wir zurück zu den Schranken; Im Rahmen der Schranken-Demo­lie­rungen sind ja auch zwei Kameras instal­liert worden. Mir wurde gesagt du darfst diese Videos sehen?

Also erstmal ist es so, es werden Auf­zeich­nungen gemacht, ja. Und nach 72 Stunden werden sie auto­ma­tisch gelöscht. Wenn ein Vor­kommnis ist, was Ord­nungs­be­hördlich bear­beitet werden könnte, wird erstmal eine Sicherung gemacht. Das heißt da hat noch niemand die Auf­zeichnung gesehen. Wenn dann die Staats­an­walt­schaft / Polizei sagen, ja, aus dem und dem Grund hätten wir das gerne und das ist alles Rechtens – dann werden die Daten auch zur Ver­fügung gestellt.

Ansonsten ist es so, der Sicher­heits­dienst hat ja vorne einen Monitor, da können sie die Live­bilder sehen, in dem Moment wo was pas­siert und kann dann ent­spre­chend handeln. Wenn also fest­ge­stellt wird, da macht wieder jemand Randale, dann kann einer von den Beiden hin­gehen und dafür sorgen, dass es aufhört. 

Ich hab schon Auf­zeich­nungen gesehen, weil wir ja auch schon Vor­komm­nisse hatten. Da musste dann ent­schieden werden, was ist der maß­geb­liche Zeitraum, weil nur das muss wei­ter­ge­geben werden. Von wegen Daten­spar­samkeit, was auch relevant ist dafür. 

Von den 72 Stunden Auf­nahmen wird dann nur ein Aus­schnitt gesi­chert und dann wird ent­schieden, ob dieser wei­ter­ge­geben wird und was dann das weitere Pro­zedere ist.

Okay. Zu wie vielen Sich­tungen und Zuschnei­dungen von den 72 Stunden kam es denn schon?

Bisher gab es zwei Sachen, wo was defi­nitiv auf­ge­nommen wurde und es im Raume stand, dass es gesichtet wird. Es gab auch mehr Anfragen, ob was Gespei­chertes genutzt werden darf und da muss man dann sagen, nicht für jeden Quark werden dann die Auf­zeich­nungen bemüht. Aber allein durchs drauf gucken, weil ich auch für den Sicher­heits­dienst zuständig bin, habe ich das auch manchmal sehen können, wie da manche Lim­bo­tänze oder ähn­liches an der Schranke gemacht haben. (lacht) Oder ver­sucht haben drüber zu springen. 

Was gibt es für Pläne? Soll es Poller geben? Oder ist das erstmal auf hold bis irgendwann wieder Cam­pus­be­trieb ist?

Für diese Geschichte kenne ich die Ein­zel­heiten nicht. Ich weis auch nur, dass es Poller geben soll. Die Details kenne ich nicht.

Dann kommen wir zum nächsten Thema; es ist zur Zeit ja das Nach­hal­tig­keits­se­mester für die Stu­die­renden und sie machen sich gerade Gedanken darüber, wie man die FHP noch nach­hal­tiger gestalten kann. Hast du Ideen, oder gibt es deiner Meinung etwas, was die FH noch Nach­hal­tiger gestalten könnte?

Ein Thema hatte ich schon gesagt, das mit dem Glas­con­tainer. Wäre natürlich günstig, wenn da nicht zu viel in den Restmüll oder sonst wie gepackt wird. Auch beim ganzen Müll­konzept bin ich dabei, wie wir das besser in den Griff bekommen. Es soll Ein­hau­sungen für die Stell­plätze geben, wie beim HG, damit nicht die ganze Nach­bar­schaft ihren Müll bei uns entsorgt.

Sonst noch Ideen oder Stellen an denen es viel­leicht hapert – oder auch super gut läuft?

Also ich finde es gut, dass und wie lange schon daran gear­beitet wurde und, dass einfach ein anderes Ver­ständnis dafür da ist – damit beginnt es ja, den Ideen, die dann in die Tat umge­setzt werden. Da habe ich auch schon viele stu­den­tische Pro­jekte quasi begleitet oder mein Statement zu abgeben dürfen. Als Bei­spiel das Hand­tuch­papier, was da weg­ge­schmissen wird, wird in den Restmüll gepackt, weil es schon recy­celtes Material ist. Das muss man manchmal wieder erläutern. Aber ich finde es gut, dass dieses Bewusstsein immer mehr Früchte trägt.

Dann würde ich gern noch einmal nach­fragen: Am Haupt­ge­bäude sind die Ecken ja je ein Mal umzäunt, weil Fas­sa­den­teile run­ter­ge­kommen sind. Soll das für eine Weile noch bleiben, auch dass es so grün zuwächst?

Diese never ending story an der Stelle. Bis man sich mit den da Zustän­digen einigen kann und was rechtlich ist und was noch eine Rolle spielt – weiß ich nicht, wie lange das noch dauert. Aber es soll auch mal ver­ändert werden, dass wir da eine Fassade haben, die bei den Tem­pe­ra­tur­schwan­kungen nicht aus­ein­an­der­bricht. Und dann würden auch die Absper­rungen da verschwinden.

Es gibt ja auch abge­fallene Platten über den Mensa-Eingang …

Da wurde vor einer Weile ein Gerüst auf­ge­stellt und fest­ge­stellt, nach meiner Kenntnis, das war anscheinend die einzige Soll­bruch­stelle, die da ist, Wei­teres soll da nicht pas­sieren und es ist geklärt. Und es ist nicht unbe­dingt überall was run­ter­ge­kracht, sondern es wurden bei der Beprobung auch Vor­sorglich zwei, drei Sachen weg­ge­nommen. Weil man fest­ge­stellt hat, dass ist irgendwie ver­zogen oder sonst was, aber ob das genau stimmt, müssen Andere sagen. 

Dann kommen wir zum letzten Punkt, den ich mir noch auf­ge­schrieben habe: Es hat gebrannt?

War ja auch schon in der FES so, dass da mal ein Müll­eimer ange­fangen hat zu kokeln oder ähn­liche Geschichten. Zum Glück ist es aber so, dass alles immer glimpflich abge­gangen ist. Der letzte Vorfall war, dass ein Brennofen nicht so funk­tio­niert hat, wie er sollte und dann gabs da Rauch­ent­wicklung und er wurde zum Abkühlen raus­ge­stellt. Und dann mussten lange Fenster und Türen offen sein, damit das raus­zieht. Das können sich viele gar nicht vor­stellen, was auch kleine Sachen aus­lösen können.

Okay, danke, das wars erstmal von meiner Seite. Gibt es noch etwas was zu erzählen willst, so aus dem Näh­kästchen plaudern?

Ich wüsste nichts, wenn du mir Fragen stellst kann ich sehen ob ich Ant­worten habe …

Also ich hab noch kleine Fragen, aber ich weiß nicht, ob die Hörer­schaft das inter­essant findet. Bei­spiels­weise, wie viele leere Kel­ler­räume gibt es noch? Und es wurden ja Hän­ge­matten und Sitz­mög­lich­keiten mon­tiert und neben Haus 4, so hinter Haus 3 gibt es jetzt eine ca. 2 x 2m Fläche, wo mil­chiges Glas oben drauf liegt.

Da ist der „Koh­len­keller“, da war der Zugang früher für die Hei­zungs­räume. Da haben viele nicht wahr­ge­nommen, das es da Gemäuer gibt. Vorher war da nur mit Git­terrost abge­sperrt, und das wurde jetzt ordentlich gemacht, damit da nichts pas­sieren kann.

Ist der Koh­len­keller mit dem Keller von Haus 4 verbunden?

Ja.

Ja, gibt es freie Räume oder ist alles mit irgendwas zugestellt?

Es gibt jetzt keine freien Räume im dem Sinne, wun­derbar da ist jetzt was. Es gibt Geschichten wo Kel­ler­räume nicht genutzt werden können, weil es da feucht ist bei­spiels­weise. Ansonsten haben wir die Situation, dass wir gut und gerne den ein oder anderen Raum noch bräuchten. Und Corona wird uns eine Weile noch beschäf­tigen, das heißt wo vorher zum Teil zwei, drei sogar sieben oder mehr Leute auf­ein­ander gehockt haben, ist das jetzt schwierig. Da wäre es schöner, wenn man da andere Mög­lich­keiten hätte.

Dann gehen wir einmal ganz nach oben zu den Dach­böden in den Häusern 1 bis 5 …

Also grund­sätzlich hat ein Dach eine Funktion. Das bedeutet das sollte auch genutzt werden und in diesem Fall ist es so, dass bei Bepro­bungen der Traglast in 1994 her­aus­ge­funden wurde, dass diese nicht aus­reichen. Kann sein, dass da inzwi­schen nochmal Tests gemacht wurden, die etwas anderes aus­sagen, das weis ich nicht. Aber des­wegen können die Dach­böden nicht genutzt werden.

Okay, danke. Also liebe Zuhörer*innenschaft. Falls ihr Fragen habt an den lieben Reimar, schreibt sie doch in die Kommentare.

Irgend­welche Schluss­worte deinerseits?

Ich danke einfach, dass wir hier einmal nett geplaudert haben und ein paar Punkte ansprechen konnten. Viel­leicht ist es bei dem ein oder anderen auch hängen geblieben, woran man arbeiten kann, was so an der Tages­ordnung steht. Vor allem, dass die ver­schie­denen Rollen und Funk­tionen, die wir an der Hoch­schule haben, sicherlich gelebt werden, man aber zuein­ander findet.

Ja, dann danke schön fürs Interview, danke schön fürs Zuhören und hof­fentlich bis zum nächsten Mal.

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