Die Neue

Eva Schmitt-Rodermund
© Nikolas Ripka

Im Juni 2018 wählte der Senat Eva Schmitt-Rodermund zur neuen Prä­si­dentin. Wer ist diese Person im Macht­zentrum der FHP und was hat sie vor? Um das her­aus­zu­finden, machen wir uns an einem warmen Julitag auf den Weg nach Jena und reden mit ihr über Themen wie Regel­stu­di­enzeit, moderne Hoch­schulen und gesell­schaft­liche Verantwortung.

Über die Autoren

Darius Springer und Nikolas Ripka stu­dieren an der FH Potsdam Soziale Arbeit bzw. Inter­face­design und waren zum Zeit­punkt des Gesprächs beide im AStA aktiv.

Über die Person

Prof. Dr. Eva Schmitt-Rodermund lebt seit 1994 in Jena. Nach ihrer Pro­motion erhielt sie eine Assis­ten­ten­stelle an der Uni Jena, lernte ihren Mann kennen und wurde Mutter eines Sohnes. Seit 2012 ist sie außer­plan­mäßige Pro­fes­sorin – ein Titel, den sie für Ver­dienste in Studium, Lehre und For­schung erhielt. Heute ist sie stell­ver­tre­tende Kanz­lerin und Dezer­nentin für Aka­de­mische und Stu­den­tische Ange­le­gen­heiten an der Uni Jena. Sie ist ver­hei­ratet und Mutter eines erwach­senen Sohnes.

Über die Uni

Die Friedrich-Schiller-Uni­ver­sität Jena wurde 1558 gegründet und hat heute rund 18.000 Stu­die­rende und etwa 8.300 Mitarbeiter*innen. Sie besteht aus 10 Fakul­täten – von Medizin über Theo­logie bis hin zu Mathe­matik und Informatik.

Wir haben uns ein bisschen umgehört und uns mit Stu­die­renden der Uni Jena unter­halten. Über­rascht haben uns die Maß­nahmen zur mög­lichst effi­zi­enten Ein­haltung der Regel­stu­di­enzeit bei einigen Stu­di­en­gängen. Bei einem 4‑semestrigen Mas­ter­stu­di­engang erfolgt bei­spiels­weise bereits nach dem 6. Semester die auto­ma­tische Anmeldung der Mas­ter­arbeit; wer diese dann nicht ein­reicht, wird exma­tri­ku­liert. In anderen Stu­di­en­gängen gibt es nur einen gesi­cherten Dritt­versuch und die Abmel­dungen von Prü­fungen müssen zum Teil viele Wochen im Voraus vor­ge­nommen werden. Auch Lang­zeit­stu­di­en­ge­bühren gehören zum Alltag.

Ein Tag mit Semikolon im Paradies

Es ist ein sehr warmer Tag. Am Bahnhof steht gewohnt nüchtern mit weißer Schrift auf dun­kel­blauem Unter­grund doch tat­sächlich „Jena Paradies“. Wie es sich für para­die­sische Ver­hält­nisse gehört, ist es nur ein kurzer Fußweg durch enge, ver­win­kelte Gassen bis hin zum Haupt­ge­bäude der Uni­ver­sität Jena. Die Gebäude der Uni­ver­sität strahlen genau das aus, was wohl nur alte Gemäuer und jahr­hun­der­tealte Denk­fa­briken gemeinsam können; irgendwo gefangen zwi­schen Erha­benheit, Kitsch und der Frage, ob da noch alles zeit­gemäß zugeht.

Im Ein­gangs­be­reich begrüßt uns eine schicke Vitrine mit weniger schickem Mer­chan­dising und spä­testens auf der Toi­lette geht der erste Ein­druck dann richtig in die Hose, als wir miese rechte Schmie­re­reien ent­decken. Dar­aufhin stimmt uns der Innenhof fast schon ver­söhnlich als nied­liche Hog­warts-Version. Als wir die vielen Trep­pen­stufen hinauf zum Büro von Frau Schmitt-Rodermund nehmen, liegt schon wieder jene alt­ehr­würdige und zugleich ange­staubte Atmo­sphäre in der Luft.

Fassade der Uni Jena
Haupt­ge­bäude der Uni Jena. © Nikolas Ripka

Ganz anders erscheint uns dann das Büro unserer Inter­view­part­nerin selbst: gemütlich, ordentlich und eine Spur leben­diger als die bis­he­rigen Räume – und dazu noch der Blick über die Dächer Jenas. Frau Schmitt-Rodermund ver­lässt ihren Schreib­tisch und durch­quert den Raum bar­füßig. Nachdem wir Platz genommen haben und eine Kanne Tee bei der Sekre­tärin bestellt ist, kann es los­gehen. Uns gegenüber sitzt eine sehr angenehm auf­ge­schlossene und frei heraus spre­chende Eva Schmitt-Rodermund – ohne jedoch dabei Gefahr zu laufen, sich jemals zu weit aus dem Fenster zu lehnen.

Mit welcher Motivation haben Sie angefangen zu studieren?

Eva Schmitt-Rodermund: Gleich nach der Schule habe ich ein soziales Jahr gemacht und wusste schon, dass ich mich für Psy­cho­logie oder Medizin inter­es­siere – das waren die beiden Themen, die ich gut fand. Ich hatte mich aber noch nicht ent­schieden, was von beidem ich machen wollte und bin in eine Ein­richtung gegangen, wo ich beides sehen konnte. Das war eine Klinik für Alko­ho­liker und Tablet­ten­ab­hängige, und da habe ich ein Jahr lang gear­beitet; wäh­rend­dessen hatte ich natürlich die Ärzte einer­seits und die The­ra­peuten ande­rer­seits vor Augen.

Insofern bin ich da raus­ge­kommen mit der Idee: ich möchte gerne The­ra­peutin werden. Ich habe dann auch unter dieser Über­schrift mein Studium gemacht. Relativ früh­zeitig im Studium habe ich aber Leute aus der Ent­wick­lungs­psy­cho­logie ken­nen­ge­lernt – da geht es um die Ver­än­derung des Men­schen von der Wiege bis zum Lebensende. Und das fand ich fas­zi­nierend. Begeistert hat mich zum Bei­spiel die Erkenntnis, dass die Leute irgendwie die­selben bleiben, egal wie alt sie sind. Und dass es aber auch Leute gibt, die sozu­sagen besser durchs Leben kommen als andere.

Ich habe mich dann gefragt: woran liegt es, dass manche hin­fallen, wieder auf­stehen, wei­ter­gehen, und es die nicht weiter kümmert? Ein anderer fällt hin und sagt sich: »es hat doch eh keinen Sinn«. Das waren die Themen, die ich inter­essant fand. Ich fand auch die Idee inter­essant, dass man bei psy­chi­schen Erkran­kungen wusste, dass in der Bio­chemie im Kopf Sachen nicht stimmen. Also dass sich die Leute nicht einfach schlecht fühlen oder so, sondern, dass da auch phy­sisch messbar Pro­zesse anders ablaufen als bei gesunden Leuten. Und das fand ich alles ziemlich spannend; das waren Themen, die mich einfach umge­trieben haben.

So bin ich in die Ent­wick­lungs­psy­cho­logie rein­ge­kommen, habe ange­fangen als stu­den­tische Hilfs­kraft zu arbeiten und habe aber immer noch gedacht: ja, ich mache was Kli­ni­sches. Das war eine ganz lange Zeit noch so par­allel. Und ich habe dann auch noch während des Stu­diums eine gesprächs­the­ra­peu­tische Aus­bildung ange­fangen und abge­schlossen. Irgendwann habe ich mich ent­schieden, dass ich die aka­de­mische Seite der Ent­wick­lungs­psy­cho­logie weiter mache, und das war dann der Moment, wo ich gesagt habe: ich will pro­mo­vieren und ich will das jetzt hier machen.

Haben Sie sich mal in der studentischen Selbstverwaltung engagiert?

Nein, das hat sich nie ergeben, aber das war mehr oder weniger Zufall. Ich war nah dran, relativ. Bei manchen Aktionen vor allem des Fach­schaftsrats habe ich mit­ge­macht, zum Bei­spiel haben wir für die jün­geren Studis Klau­suren gerechnet oder mal so ein großes Tier aus der Psy­cho­logie ein­ge­laden, der aber mächtig umstritten war, und eine Podi­ums­dis­kussion orga­ni­siert. Darüber hinaus ging es aber nicht.

Und zwar gab es in Gießen einen AStA mit ein paar super linken Gruppen, und ich fand das spannend, was da gemacht wurde. Mich haben die Leute zum Teil aber so ein bisschen abge­turnt. Ich war schon inter­es­siert, ich war auch damals deutlich auf einem linken Zweig unterwegs, also ich fühlte mich schon hin­ge­zogen zu den Leuten, aber dass ich da mit­ge­macht hätte – das passte irgendwie nicht und die Zeit gab es auch nicht her, weil ich mein Studium inhaltlich zu spannend fand.

Womit beschäftigen Sie sich heute in der Lehre?

Ich habe eine ganze Zeit lang über Migration und Akkul­tu­ration gear­beitet, das war das Thema von meiner Dis­ser­tation und das habe ich bestimmt zehn Jahre gemacht. Dann bin ich umge­schwenkt, habe jemanden aus den USA ken­nen­ge­lernt, der mich sehr geprägt hat. Er beschäf­tigte sich mit Career Deve­lo­pment, also wie eigentlich jemand zu dem Beruf kommt, den er hat. Auch aus einer ent­wick­lungs­psy­cho­lo­gi­schen Per­spektive heraus. Dann habe ich ange­fangen mich ins­be­sondere mit Unter­neh­mens­gründung zu befassen und habe mich auch gefragt, ob ich mög­li­cher­weise schon vor­her­sagen könnte, wenn jemand zum Bei­spiel zwölf Jahre alt ist, ob er oder sie viel­leicht später ein Unter­nehmen gründen wird. Ob die Person das könnte. Und das klappt. Das kann man ganz gut machen.

Und wie soll das funktionieren? Spielt denn der Kontext keine Rolle?

Sie haben bestimmte Per­sön­lich­keits­merkmale, die bei erfolg­reichen Gründern eben in beson­derer Weise aus­ge­prägt sind. Und jemand, der so ist, der gründet dann auch. Aber freilich spielt der Kontext zusätzlich eine Rolle, wenn ich in einem anre­gungs­reichen Umfeld auf­wachse, wo ich all diese Sachen auch anwenden kann, dann mache ich mich viel­leicht selbst­ständig und der andere macht es halt nicht.

Und welche Rolle spielt die Bildung?

In meiner For­schung spielt die Bildung dabei gar keine wahn­sinnig große Rolle. Was für ein Unter­nehmen ich gründe hat natürlich am Ende was mit meinen Erfah­rungen zu tun. Der eine gründet viel­leicht eine Pom­mesbude und der andere gründet ein Unter­nehmen mit ein paar Tausend Mit­ar­beitern und macht was ganz anderes, jeweils vor dem Hin­ter­grund der Bildung. Freilich unter­scheiden sich diese Leute schon irgendwie, aber sie haben auch Gemein­sam­keiten, dadurch, dass sie eben unter­neh­me­rische Eigen­schaften haben. Und das fand ich auch spannend.

Ansonsten gingen meine Seminare in letzter Zeit über Themen, die irgendwas mit Arbeit zu tun haben, zum Bei­spiel wie man eigentlich zu einer beruf­lichen Ent­scheidung kommt, wie sowas funk­tio­niert. Ob kleine Kinder irgend­welche Illu­sionen haben, was Berufe anbe­trifft, also ob sie Prin­zessin und Astronaut werden wollen oder ob es bei denen eigentlich schon relativ rea­lis­tisch ist. Ich habe mich damit befasst, ob müt­ter­liche Erwerbs­tä­tigkeit schädlich für die Kinder ist (ist sie nicht). Mich inter­es­siert auch Work-Life-Balance – wie kriegt man das hin, wann läuft das aus dem Ruder? Was können Vor­ge­setzte machen, dass es gut funk­tio­niert bei ihren Mit­ar­beitern? Das sind so die Themen, die wir im Seminar bearbeiten.

Wie sieht es bei Ihnen mit der Work-Life-Balance aus?

Schön ist, und das ist eine Beson­derheit von diesem Hoch­schul­kontext, dass man an Hoch­schulen immer die Mög­lichkeit hat, auch relativ frei zu leben. Soll heißen, wenn ich mal einen schlechten Tag habe, dann mache ich auch mal zwei Stunden was anderes. Oder ich gehe in die Stadt und kaufe mir was. Oder ich rede mit jemandem beim Kaffee und setze mich hin und dann habe ich halt die Zeit. Weil ich merke, am Schreib­tisch will ich sowieso nicht sitzen. Hoch­schule leistet und bietet das, dass man – wie bei euch – eine Runde Tisch­tennis spielen gehen kann oder so. Und Firmen kommen so langsam auf den Trichter, dass man viel­leicht solche Frei­heiten zulassen sollte, aber an vielen Orten gibt es die trotzdem noch nicht.

Ausblick vom Büro.
Aus­bilck aus dem Büro von Frau Schmitt-Rodermund. © Nikolas Ripka

Freiheiten und Freiraum sind gerade durch die Bologna-Reform und die tendenzielle Verschulung von Studiengängen ein größer werdendes studentisches Anliegen. Für wie wichtig erachten Sie Freiraum für Studierende und was halten Sie von der Regelstudienzeit?

Das ist ein ganz schwie­riges Thema, weil wir als Hoch­schule natürlich dazu gezwungen sind, durch diese Mit­tel­vergabe in Zusam­menhang mit dem Hoch­schulpakt alleine, zu sagen: wir brauchen Stu­die­rende, die im ersten Hoch­schul­se­mester kommen und wir müssen die irgendwie in der Regel­stu­di­enzeit durch das Studium durch­schieben, weil es bei vielen Leis­tungs­ver­ein­ba­rungen oder Hoch­schul­ver­trägen um die Zahl der Absol­venten geht, die schlicht und ergreifend in der Regel­stu­di­enzeit fertig werden. Da hängen an vielen Hoch­schulen wirklich Euros dran.

Insofern, aus einer Hoch­schul­ma­nage­ment­per­spektive heraus, muss mein Interesse sein, ich schicke sie jetzt alle zicke­zacke durch das Studium durch und hin­terher gleichen sie sich wie ein Ei dem anderen, weil jede und jeder das­selbe gemacht hat und irgendwie nicht links und nicht rechts geguckt hat. Als Ent­wick­lungs­psy­cho­login und als Person, die sich mit Arbeit beschäftigt, kann das mein Interesse über­haupt nicht sein, weil ich wie­derum weiß, dass die Beson­derheit, also sprich, was sie noch nebenbei gemacht haben, sie pass­fähig macht für Unternehmen.

Auch als Arbeit­geber, dann will ich nicht jemanden, der in blitz­ar­tiger Geschwin­digkeit das Studium gemacht hat und sonst nichts gesehen hat. Die strom­li­ni­en­för­migen Leute, die sind schwierig mit ihrer Pass­fä­higkeit. Das ist das eine. Aber das andere ist natürlich: 30 Semester, das sehe ich auch kri­tisch. Das ist eine Lebens­stil­ent­scheidung, die mit einem rich­tigen Studium auch nichts mehr zu tun hat.

Als Entwicklungspsychologin und als Managerin stehen Sie in einem Spannungsfeld. Wie sehen Sie das für die Fachhochschule Potsdam?

Das ist ein Ziel­kon­flikt. Es darf nicht zu eng werden, insofern als dass ich gerne möchte, dass Stu­die­rende die Chance haben, rechts und links zu gucken, andere Lehr­ver­an­stal­tungen zu belegen oder zu arbeiten. Die Stu­die­renden sollen ja auch – müssen ja auch – Geld ver­dienen, vielfach. Und genau das macht sie zu den Men­schen, die sie dann später sind, wenn sie frei schwimmen müssen.

Ich habe als Schü­lerin im Super­markt gear­beitet und habe da Regale ein­ge­räumt. Nicht, dass das jetzt so hoch­gradig spannend und anre­gungs­reich gewesen wäre, aber ich würde mal behaupten, dass mich das total geprägt hat. Und dass ich bis heute in meinem Umgang mit Lagerist*innen, Kassensteher*innen, Hausmeister*innen oder Taxifahrer*innen einfach anders drauf bin als viele andere Leute, weil ich erlebt habe, wie unmöglich das ist, wenn man von Kunden abge­bürstet wird. Und wie ein Stück sonst was behandelt wird. Ich habe mir hinter die Ohren geschrieben, dass ich nicht selber so sein will. Das hat mich geprägt, diese Art von Arbeit zu machen.

Und ich würde den Stu­die­renden allen wün­schen, dass sie die Chance haben, sich ein Stück aus­zu­pro­bieren und eben selber auch Sachen zu machen, die sie zu den Per­sonen machen, die sie später sind. Und dafür braucht man halt Zeit. Nicht unendlich viel Zeit, aber Zeit. Insofern wäre für mich die ideale Lösung, es würde zu der Regel­stu­di­enzeit eine Puf­fer­phase geben, wo man irgendwie alles ver­an­stalten kann und sich keiner drum kümmert und es auch der Hoch­schule nicht auf die Füße fällt.

Aber was ich auch nicht richtig finde ist, wenn Leute sagen, ich stu­diere 26, 35 Semester, weil wir sie immer noch ver­walten müssen an den Hoch­schulen, und vor allem den Platz vor­halten. Die nehmen letztlich Leuten die Chance weg, die viel­leicht gerne ein Studium gemacht hätten. Und das gefällt mir auch nicht.

Und wie können Sie sich als Hochschule diese Pufferphase leisten? Die Grundfinanzierung reicht nicht mal aus, um alle Ausgaben zu decken; vieles wird z.B. durch Hochschulverträge und Drittmittelprojekte finanziert.

Sie haben völlig Recht, man muss sich mit den Rea­li­täten auch ein Stück weit aus­ein­an­der­setzen. Und die Rea­li­täten sind, dass da draußen ein Minis­terium ist und ein Landtag mit Poli­tikern – mit Men­schen, die gewählt worden sind, die Steu­er­zah­le­rinnen und Steu­er­zahler ver­treten, die viel­leicht sowieso nicht ein­sehen möchten, warum sie für das Studium von irgendwem anders zahlen sollen. Insofern ver­stehe ich schon, dass von da ein Druck ent­faltet wird, dass Leute das, was sie da bekommen, kos­tenfrei bekommen, dass sie das auch ver­ant­wortlich wahr­nehmen und zügig machen. Das ist ja irgendwie wie ein Geschenk. Insofern kann ich das schon begreifen, wenn da so ein Minis­terium oder ein Landtag oder ein Poli­tiker ein bisschen Druck entfaltet.

Ande­rer­seits weiß ich aber auch, was ich vorher gesagt habe, dass es schön ist, dass es da noch gewisse Frei­heiten gibt, um sich Sachen anzu­schauen, um Sachen zu lernen. Ich denke, man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen. Ich würde ungerne Absol­venten zählen müssen, die exakt in Regel­stu­di­enzeit fertig geworden sind. Mein Wunsch­traum wäre, wir könnten da immer noch zwei, drei Semester drauf­spielen, das fände ich ziemlich gut. Weil das den aller­meisten Leuten gut passen würde. Ob das je so wird und ob man da zu solchen Zielen kommen kann, weiß ich nicht.

Für viele Studierende ist das Arbeiten neben dem Studium keine „Chance“ sondern eine Notwendigkeit. Wie können diese unterstützt werden?

Ich denke, die Ver­ant­wortung der Hoch­schule ist es, gute Teil­zeit­mög­lich­keiten zu bieten. Dass ich die Mög­lichkeit habe, mein Studium lang­samer zu machen, dass ich eben genau nicht in diese Falle tappe, Sachen in einem bestimmten Tempo durch­ziehen zu müssen und dann Prü­fungen nicht bestehe oder so. Also sprich: wenn ich längere Fristen habe, wenn ich länger brauchen darf für Sachen, dann kann ich ja in Ruhe arbeiten. Das finde ich total wichtig, dass man da auch Chancen schafft.

Was mir über­haupt nicht gefällt ist, dass bis heute in den BAföG-Rege­lungen diese Mög­lichkeit nicht da ist. Das finde ich ganz schlecht, ich hätte das gerne besser. Es ist bis heute so, wer ins Teil­zeit­studium geht, kriegt kein BAföG mehr. Und das ist der Grund, warum die Leute gezwun­ge­ner­maßen im Voll­zeit­studium bleiben, weil sie eben sagen: »da fliegt mir meine ganze Finan­zierung um die Ohren, und muss dann noch mehr arbeiten« – und das kann es irgendwie auch nicht sein.

Im Bericht 2017/18 des Projekts „Hochschulbildungsreport 2020“ werden die Unterschiede der Bildungschancen je nach sozialer Herkunft deutlich, während z.B. von 100 Akademiker*innenkinder rund 10 den Doktortitel erwerben, sind es Nichtakademiker*innenkinder im Schnitt nur eine*r von 100. Gerade finanzielle Unsicherheiten und Engpässe werden als Bedrohung für den Studienerfolg genannt. Wie sehen Sie in diesem Kontext die Position der Hochschule?

Die Hoch­schule kann nicht selber Pro­gramme zur mate­ri­ellen Unter­stützung von Stu­die­renden auf­legen, dafür hat sie kein Geld. Viel­leicht ist es auch nicht ihre Ange­le­genheit. Sie sollte aller­dings unbe­dingt dafür sorgen, dass dieses Teil­zeit­studium stimmt, dass es gut funk­tio­niert. Sie sollte die Rah­men­be­din­gungen schaffen, damit Leute, egal wie sie ins Studium gekommen sind, egal was sie für einen sozialen Hin­ter­grund haben, gut stu­dieren können, damit das für die auch funk­tio­niert. Das muss die Hoch­schule machen und dafür braucht es zum Bei­spiel gute Bera­tungs­an­gebote. Aber die Finan­zie­rungs­the­matik kommt aus einer anderen Ecke, da denke ich zum Bei­spiel an die Bemes­sungs­grenzen fürs BAföG. Und da müssen Hoch­schulen drängen, dass sich da was tut.

Wenn Sie eine Vision entwickeln könnten von einer modernen Hochschule, was müsste unbedingt dabei sein und was wünschen Sie sich dabei?

Sie werden das jetzt wahr­scheinlich total schrecklich finden, wenn ich das jetzt so sage (lacht): eine moderne Hoch­schule ist für mich eine Hoch­schule, wo es Klarheit gibt über die Auf­bau­or­ga­ni­sation, soll heißen, darüber, wer wem was zu sagen hat und wer wem unter­stellt ist und wie die Hier­ar­chien aus­sehen. Das ist die eine Hälfte. Die andere Hälfte ist, dass auch die Ablauf­or­ga­ni­sation klar sein muss, also wie die Pro­zesse aus­sehen. Wenn Sie das glatt haben, dann können Sie gut arbeiten, weil man sich dann nicht jeden Tag streiten muss. Das ist für mich moderne Hoch­schule, also dass man ein Hoch­schul- und Wis­sen­schafts­ma­nagement hin­kriegt ohne sich mör­de­risch abzuarbeiten.

Eva Schmitt-Rodermund
Eva Schmitt-Rodermund. © Nikolas Ripka

Wenn dies der innere Ablauf ist, wie wäre die Außenperspektive einer modernen Hochschule?

Da sehe ich moderne Hoch­schule als eine Hoch­schule, die ihren Stu­die­renden die Dinge mitgibt, die sie brauchen, wenn sie gut in der Welt bestehen wollen. Das ist heute nicht mehr, dass man bestimmte Sachen lernt und dann wie so ein fer­tiges Back­stück aus der Form fällt, sondern sie müssen Transfer schaffen zum Bei­spiel. Stu­die­rende können gar nicht mehr alles lernen, was sie lernen müssten, wenn sie für jede Situation gut gerüstet sein wollen, weil es einfach viel zu viel zu Wissen gibt. Sie müssen also Transfer schaffen, sie müssen Pro­blem­lö­se­fä­hig­keiten ent­wi­ckeln, sie müssen inter­dis­zi­plinär denken können, sie brauchen Fremdsprachenkenntnisse.

Inter­na­tio­na­li­sierung der Hoch­schulen ist hier das Thema, was von außen her­an­ge­tragen wird, aber was für Sie als Stu­die­rende total wichtig ist. Sie brauchen eine Pass­fä­higkeit zu inter­na­tio­nalen Themen und zu inter­na­tio­nalen Insti­tu­tionen und Leuten. Weil Sie global unterwegs sein werden und sollten. Die Wahr­schein­lichkeit, dass Sie das auch mal sein müssen, ist ganz hoch. Dazu brauchen Sie ein Rüstzeug. Viele wis­sen­schaft­liche Ver­öf­fent­li­chungen sind auf Eng­lisch und wenn man auf inter­na­tio­nalen Kon­fe­renzen ist, sprechen alle diese eine Sprache!

Des­wegen finde ich es zum Bei­spiel unheimlich wichtig, dass Stu­die­rende auch in Eng­lisch so beweglich sind, dass sie die Mög­lichkeit haben, ihre Gedanken gut aus­zu­drücken. Ich würde auch immer unter­stützen, dass es eng­lisch­spra­chige Lehre gibt. Ich weiß auch, dass nicht alle Kol­le­ginnen und Kol­legen das toll finden und dass die ältere Gene­ration es da auch schwer hat.

Zusätzlich braucht es auch Sprach­kennt­nisse im digi­talen Sinne, also dass Sie in der Lage sind, sich in der digi­talen Welt zurecht zu finden. Die gibt es, in der sind wir alle unterwegs und das halte ich für eine ganz wichtige Anforderung.

Wir müssen diese ganzen Per­spek­tiven zusam­men­bringen und wenn wir eine Hoch­schule der Zukunft erdenken, dann müssen alle diese Per­spek­tiven eine Rolle spielen. Dafür sind unsere Stu­di­en­gänge zum Teil noch nicht richtig gut angelegt. Die sind noch zu seg­re­giert oder zu schmal. Das ist das, was ich mir unter einer modernen Hoch­schule vor­stelle, wie sie nach außen wirken kann. Dass wir in der Lage sind, auf die Welt zu reagieren und für die Welt gut zu sein.

Wie sehen Sie das Verhältnis zwischen Hochschule und Gesellschaft?

Die Hoch­schule hat eine Ver­ant­wortung für die Gesell­schaft und ich würde mir wün­schen, dass wir in Potsdam dieser Ver­ant­wortung ein Stück gerecht werden. Wenn ich zum Bei­spiel an die 17 Sus­tainable Deve­lo­pment Goals von der UNO denke und daran denke, dass da auch ein Goal für Sus­tainable Urban Deve­lo­pment gibt, dann ist das ein Thema, wo ich mir eigentlich vor­stelle, dass wir aus der Sicht FH Potsdam, wir – ich mit der FH Potsdam und die FH Potsdam mit mir – gemeinsam zum Thema ent­wi­ckeln und damit auch der Gesell­schaft und der Welt was geben können. Wer soll das denn sonst machen außer den Hochschulen?

Sie sprechen von den Sustainable Development Goals der UN und das 10. Ziel lautet: „Reducing Inequalities (within and among countries)“. Gerade dazu gibt es gerade bei uns an der FH;P eine regen Diskurs, unter anderem auch, ob es eine Antidiskriminierungskommission an der Hochschule braucht. Wie sehen Sie das, warum ist das so ein wichtiger Punkt?

Das ist ein selbst­ver­ständ­licher Punkt. Es ist blöd, dass es über­haupt Thema sein muss. Wenn wir da ein bisschen besser wären, dann müssten wir uns damit viel­leicht gar nicht befassen. Das ist ein Punkt, wo ich denke, der ist ja eigentlich wie saubere Klos. Das möchte jeder und jede gerne so haben. Es kann nicht sein, dass jemand Sachen nicht tun kann, welche er oder sie aber gerne tun wollte.

Ich wünsche mir, dass jeder und jede Sachen machen kann, die er oder sie machen möchte. Ich will dazu bei­tragen, dass es möglich ist. Das ist ein wich­tiges Ziel, aber ich sehe es eigentlich eher als ein Hand­werkszeug und ich würde wollen, dass das eine Selbst­ver­ständ­lichkeit wäre.

Wir finden diesen Wunsch nach der Selbstverständlichkeit total nachvollziehbar.

Aber es klappt natürlich nicht und des­wegen müssen wir uns damit befassen.

Innenhof des Hauptgebäudes der Uni Jena.
Innenhof des Haupt­ge­bäudes der Uni Jena. © Nikolas Ripka

Inwiefern muss eine Hochschule in der Wissensproduktion gerade auch hinsichtlich der Reproduktion von gesellschaftlichen Ungerechtigkeitsverhältnissen selbstkritisch sein und wie kann das Teil der Curricula sein?

Das ist total schwierig. Viel­leicht kann man es sich ver­ein­fachen oder erleichtern, indem man sich auch von anderen angucken lässt, weil man selber ja immer den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Ich denke, gerade auch aus ent­wick­lungs­psy­cho­lo­gi­scher Per­spektive heraus, sind wir ja alle in bestimmten Kon­texten mit bestimmten Sicht­weisen groß geworden und das beein­flusst unsere Sicht­weisen ohne dass wir das über­haupt merken. Wir laufen rum mit bestimmten Iden­ti­täts­ideen über uns selbst und über unsere Mit­men­schen, die in unseren Köpfen stecken und da schon früh­zeitig so instal­liert sind.

Sodass bei­spiels­weise viele Mädchen sich erst gar nicht über­legen einen natur­wis­sen­schaft­lichen Beruf zu ergreifen, weil sie nicht auf die Idee kommen oder glauben, dass es für sie nicht bedeutsam ist, jemals einen natur­wis­sen­schaft­lichen Beruf aus­zuüben. Es ist nicht mal so, dass sie das Gefühl haben »ich darf das nicht« oder so, sondern sie wollen es sozu­sagen schon gleich gar nicht, weil sie eben von früh auf so groß geworden sind, dass sie gar nicht erst auf den Gedanken kommen, dass das etwas für sie sein könnte.

Glauben Sie, dass eine Hochschulausbildung da vielleicht Einfluss nehmen kann auf Menschen und ihre unbewussten Ideen und Vorstellungen? Das wäre auch wieder der Punkt Verantwortung einer Hochschule. Ist das etwas, was Hochschule leisten kann und soll?

Ich glaube wir haben gewisse Grenzen, was wir schaffen können ohne uns total zu ver­heddern, in dem wir da bewusst und auf­merksam werden. Ja, ich glaube, wir sollten uns bemühen, aber wir sollten nicht unsere ganze Zeit damit ver­bringen, weil wir sonst über­haupt nichts anderes mehr auf die Reihe kriegen. Ich würde mir wün­schen, dass wir auch mit solchen Fragen bewusster umgehen. Aber ich glaube, wir müssen uns auch klar sein, dass das sozu­sagen eine gewisse Rea­li­täts­ori­en­tierung an dieser Stelle ist, dass wir es nicht kom­plett repa­riert kriegen und dass wir viel­leicht auch in erster Linie mit ein bisschen Groß­zü­gigkeit und Geduld mit­ein­ander umgehen müssen.

Es gibt momentan 5 Präsidentinnen im Land Brandenburg, die eine Hochschule leiten. Denken Sie, dass Ihr Geschlecht eine Rolle spielt?

Ich würde mal sagen, der Füh­rungsstil von Frauen in solchen Rollen ist bestimmt ein bisschen anders als der von Männern, aber das wissen dann die Leute, die sozu­sagen das Opfer von dem Füh­rungsstil sind, am besten. Aber ich würde selber mal annehmen, dass es schon ver­schieden ist wenn ich mit einer Frau arbeite, die irgend­etwas aus­ge­staltet. Ich denke, dass es bei Frauen schon nochmal mehr um Konsens geht, um Ver­stän­digung und Dis­kussion und weniger um Eitel­keiten, sich durch­setzen müssen und ganz besonders der dickste Hecht im Teich zu sein.

Es gibt bestimmt auch Frauen, die total eklig sind (lacht) und auf den Tisch klopfen und nicht gut dis­ku­tieren können und wollen. Und auch Männer, die eben sehr viel Lust auf Konsens und auf gemein­sames Über­legen haben, aber wenn man jetzt den Median angucken würde, findet man viel­leicht auch diese kleine Quäntchen Unter­schied, also es ist viel­leicht doch ein bisschen ver­schieden. Wie das dann läuft, das werden Sie ja sehen. Können Sie mir dann in einem Jahr sagen, ob Sie finden, dass es anders ist.

Was bringen Sie aus Ihrer Erfahrung als stellvertretende Kanzlerin mit?

Im Prä­sidium habe ich an allen mög­lichen Themen gear­beitet: Am Schreiben von Ziel- und Leis­tungs­ver­ein­ba­rungen, am Ver­handeln mit Fakul­täten, am Dis­ku­tieren von schwie­rigen orga­ni­sa­to­ri­schen Fragen, an Ände­rungs­pro­zessen. Dazu kamen dann noch die Arbeits­themen des Kanzlers.

Als stell­ver­tre­tende Kanz­lerin habe ich vieles gesehen, war relativ nah dran an den Vor­gängen der Ver­waltung. Dadurch weiß ich ganz viel über die Nöte von so einer Ver­waltung. Wie schwierig das ist, wenn man keine guten Fest­le­gungen hat, wenn vieles auf Zuruf funk­tio­niert, wenn es keine klaren Zustän­dig­keits­re­ge­lungen gibt, wenn Leute doppelt arbeiten, der eine machts so, der andere machts anders; geht eine Stu­die­rende zu dem, kriegt sie die Aus­kunft, geht sie zu jemand anderem, hört sie was völlig anderes.

Da sehe ich an vielen Stellen, dass Hoch­schul­ver­wal­tungen, auch gerade in ihrem Zusam­men­spiel mit den Fach­be­reichen nicht gut genug sind, und dass wir da was machen müssen. Aber ande­rer­seits sehe ich auch, dass Fach­be­reiche vielfach über­haupt kein Ver­ständnis dafür haben, welche Pro­bleme so eine Ver­waltung hat, denn die muss ja dafür sorgen, dass gesetz­liche Rege­lungen ein­ge­halten werden und sich in dem vor­ge­ge­benen Rahmen bewegen, und die können einfach bestimmte Sachen nicht verwirklichen.

Auf die Weise war ich immer eine gute Brücke zwi­schen Hoch­schul­leitung, den Mit­ar­bei­te­rinnen und Mit­ar­beitern und den Hoch­schul­leh­re­rinnen und Hoch­schul­lehrern einer­seits und ande­rer­seits den Ver­wal­tungs­be­langen. Und das kann ich glaube ich gut mit­bringen. Ich denke, dass das auch etwas sein wird, was es uns leicht machen wird, der Kanz­lerin und mir, gut zusam­men­zu­ar­beiten. Weil ich viel von dem ver­stehe, was sie umtreibt, was sie viel­leicht fertig macht oder wo es schwierig wird.

Insofern habe ich mich unheimlich gefreut, gestern, als ich in das Zimmer des Prä­si­denten kam und gesehen habe, dass die Kanz­lerin und der Herr Binas ein Sekre­tariat und einen Eingang haben, das heißt, die müssen sich über den Weg laufen. Und wenn ich dann da sitze, dann wird das natürlich so sein, dass ich ganz viel mit der Frau Reich reden werde, und das finde ich super, weil ich einfach denke, eine Hoch­schule kann anders über­haupt nicht funktionieren.

Eva-Schmitt-Rodermund in ihrem Büro
Eva Schmitt-Rodermund in ihrem Büro. © Nikolas Ripka

Sie haben die FH Potsdam bereits zweimal besucht. Wie war Ihr Eindruck von der Hochschule, vor allem im Vergleich zu Jena?

Ich hatte eine schöne geführte Tour mit zwei Mit­ar­bei­te­rinnen, die mir den Campus gezeigt haben, und ich habe mir gedacht: Das ist aber schön hier! Man merkt im Haus überall, dass es Leute gibt, die sich mit schönen Möbeln aus­kennen, die Lust haben an Gestaltung, die Lust haben am Diskurs. Man hat an vielen Stellen Leute gesehen, die sich unter­halten haben draußen, die irgendwo saßen und gear­beitet oder mit­ein­ander geredet haben, und das hat mir super gut gefallen.

Das war so was, wo ich dachte, da fühle ich mich wohl, das ist meine Welt. Klar hat man auch schwierige Fra­ge­stel­lungen, aber irgendwie war es so, da liefen Leute durchs Trep­penhaus und man hat sich getroffen und kurz mit­ein­ander geredet, und das war ein gutes Klima. Und da kann man auch Pro­bleme lösen, wenn sie mit­ein­ander sprechen, wenn das Klima irgendwie freundlich ist.

Ist die kleine Hochschule ein Vorteil bei der Lösung von Problemen?

Na klar. Alleine aus der Tat­sache, dass man sich gut kennt, kurze Wege hat und sich gut abstimmen kann. Und da freue ich mich drauf, dass man eben wirklich auf kurzem Wege und mal schnell rüber gehen und mit Leuten reden kann. Campus-Uni halt, das ist dann schon nochmal ein Stück anders. Hier die Uni Jena, die hat ich weiß nicht wie viele Standorte, wir sind ver­teilt über die ganze Stadt. Das ist zwar irgendwie auch nett, weil die Stu­denten dann kreuz und quer durch­laufen und die ganze Stadt dadurch ganz lebendig ist, hilft aber nicht für gute Kommunikation.

Mir gefällt das moderne Gesicht, was die FH Potsdam hat. Jena ist ja nun das Gegenteil davon, wir sind jetzt um die 460 Jahre alt und an vielen Stellen merken Sie das: alles sehr kon­ser­vativ, alt­ehr­würdig – da fehlt so ein Stück Frische. Und das macht sich zum Bei­spiel daran bemerkbar, dass es unglaublich lange dauert, den Frau­en­anteil unter den Pro­fes­soren höher zu kriegen. Das geht jetzt so langsam voran, aber es ist ganz schwierig. Da sind Sie einfach Licht­jahre weiter mit Ihrer FH Potsdam, und da freue ich mich drauf.

Wie Sie ja bereits wissen, haben wir an der FH;P eine studentische Vizepräsidentin, inzwischen schon seit 5 Jahren. Wie stehen Sie zu diesem Amt und der Möglichkeit, dass in der Hochschulleitung immer auch eine studentische Perspektive Einfluss hat?

Ich finde, das ist ein gutes Modell. Ich hatte Frau Becker jetzt leider nicht getroffen, als ich im Prä­sidium war. Sie musste weg, um ein Wohnheim zu eröffnen. Aber ich finde das eine gute Sache, weil sie eine Kor­rek­tur­funktion haben kann, wenn man jetzt total auf dem Holzweg ist und sie dann sagt: »Ey nee, das kann man doch nicht machen!«. Oder »was denken Sie sich denn dabei, wie begründen Sie das und das?« also dass sie auch wieder bestimmte Bot­schaften mit­nimmt zu den übrigen Stu­die­renden und sagt: »da sieht es jetzt viel­leicht ein bisschen doof aus, aber das hat den und den Grund, dass das jetzt so vor­ge­sehen ist«.

Ich glaube, dass das hilft in der Ver­stän­digung, das bedeutet aber auch, dass Sie als Stu­die­rende sicher­stellen müssen, dass Ihre stu­den­tische VP mit Ihnen gut ver­netzt ist und dass sie einfach auch weiß, wo Ihnen der Schuh drückt und welche Sachen bei Ihnen eine Rolle spielen. Was mich eigentlich immer nervt ist, dass die Wahl­be­tei­ligung bei stu­den­ti­schen Gremien immer so grottig ist. Und sich ja viele Leute nicht dafür zu inter­es­sieren scheinen. Die Stu­die­renden, die sich hier enga­gieren, die sind oft einsam im Wald und letztlich kommen die dann an und sagen »ja, ich habe da zwar was gehört, aber im Grunde genommen, kann ich dazu gar nichts sagen, weil die Betref­fenden mir da irgendwie nichts mit­ge­geben haben«. Und das finde ich schlecht, also es ist doch eine Chance, dass man Stu­die­ren­den­ver­treter hat und die muss man aber auch spielen, die muss man nutzen.

Was glauben Sie woran das liegt, dass es da so ein vermeintliches Desinteresse der Studierenden zu geben scheint?

Tja, ich weiß es nicht so genau. Hier beob­achte ich, dass es vielfach Leute gibt, die sagen: »ich will das alles nicht, ich will meine Ruhe haben, ich will meinen Sport machen und lasst mich doch zufrieden mit irgend­welchen Dis­kus­sionen, das ist mir alles egal«. Das muss man wahr­scheinlich akzep­tieren, dass es so ist. Und was sicherlich auch eine Rolle spielt, ist dass durch dieses Bachelor-Master-System das Studium doch auch stärker ver­schult ist und dass auf der Basis auch einfach weniger Zeit bleibt sich zu enga­gieren, sich aus­zu­tau­schen, sich zu unter­halten. Da fällt dann sicherlich auch eine bestimmte Qua­lität hinten runter.

Hauptgebäude der Uni Jena.
Haupt­ge­bäude der Uni Jena. © Nikolas Ripka

Vielleicht ist aber auch eine Frage von Privilegien, wer es sich überhaupt leisten kann in der studentischen Selbstverwaltung aktiv zu werden. Dann kann es nicht nur heißen „die Studierenden sind desinteressiert“ sondern dann sollte sich eine Hochschule auch fragen: was sind Möglichkeiten und Ansätze, damit Ehrenamt wieder lohnenswerter oder überhaupt erst möglich wird? Welche Möglichkeiten sehen Sie diesbezüglich?

Da habe ich bis jetzt keine gute Antwort drauf. Da weiß ich nicht genau, wie man das machen könnte. Ich denke, man müsste da wirklich nochmal drüber sprechen, was Leuten, die sich enga­gieren, auch was geben würde. Was Leuten wie Sie, die jetzt hier her­kommen und dafür auch einen Aufwand haben und sich Zeit nehmen, was Ihnen etwas geben würde. Natürlich außer der Tat­sache, dass wir uns jetzt kennen und dass wir, wenn wir uns auf dem Flur über den Weg laufen, ich Sie auch in einem Jahr noch kenne. Und dass Sie dadurch, wenn irgend­etwas klemmt, Sie ja dann vor­bei­kommen und wir darüber sprechen könnten. Das wäre für mich damals auch ein Anlass gewesen, bestimmte ehren­amt­liche Sachen im Studium zu machen.

Vorhin schimmerte in Ihren Ausführungen über eine moderne Hochschule aufgrund des starken Fokus auf Funktionen- und Aufgabenverteilung auch eine klare Vorstellung von Hierarchie durch. Wie passen in diesen Kontext Gremien hinein und welche Rolle spielen sie bezüglich der Funktionalität und Effizienz einer Hochschule?

Sie sind extrem wichtig. Eine Hoch­schule ist ein zutiefst demo­kra­ti­sches Gebilde. Insofern ist es immer eine ganz große Aufgabe, alle Gruppen mit­zu­nehmen und Dinge nicht im stillen Käm­merlein zu ent­scheiden. Das ist schwierig. Wenn dann da jemand Druck macht und sagt: »Jetzt liefer mal endlich das Papier und mach mal hin!« Dass man dann sagt: »Wenn ich damit jetzt noch in die Gremien gehe, dann gehe ich total mit meinem Zeitplan baden und dann mach ich das jetzt nicht mehr.« Ja … nicht gut!

Aber wie kriegt man das besser hin? Dafür dann Ant­worten zu haben, das finde ich auch wichtig. Dass man guckt – ich weiß nicht ob die FH Potsdam so etwas hat – gibt es eine Cloud, auf die wir alle zugreifen können? Kann man da Doku­mente rein­stellen? Kann man da Sachen rein­stellen, die im Moment work in pro­gress sind und können Leute sich dazu äußern? Dann braucht man viel­leicht die Gremien nicht mehr so unbe­dingt mit ihren Ter­minen. Wobei sie sich ja relativ oft treffen, zumindest in der Vor­le­sungszeit. Ich stelle mir schon vor, dass man sich zusätzlich andere Wege des Aus­tauschs sucht, wie man das gut hin­kriegen kann. Das ist wichtig, aber auch schwer.

Und mit den Hier­ar­chien, das dürfen Sie nicht falsch ver­stehen. Ich meine das gar nicht im Sinne von »Ich Chef und du Holzkopf« sondern ich muss einfach wissen: Was sind meine Zustän­dig­keiten, meine Auf­gaben, wofür bin ich ver­ant­wortlich, was darf ich ent­scheiden? Das ist extrem wichtig. Wenn Sie irgendwo wis­sen­schaftlich oder in der Ver­waltung Mit­ar­bei­tender sind, was dürfen Sie selbst regeln? Oder ist es so, dass meine Chefin mir hin­terher die Hölle heiß macht, wenn ich da gesagt hab, wir machen das so und so? Da finde ich es eben gut, wenn so etwas klar ist.

An der FH;P gibt es gegenwärtig rund 220 studentische Beschäftigte und mal abgesehen davon, dass auch wir hier offiziell als Sachmittel geführt werden, fragen wir uns, inwiefern die niedrige Bezahlung von SHKs und WHKs nicht auch der Wettbewerbsfähigkeit der Hochschule schadet und wir dadurch qualifizierte Leute verlieren? Unter anderem auch einfach aus dem Grund, dass manche von uns auf jeden Euro mehr pro Stunde angewiesen sind.

Ich denke nicht. Ich komme aus einem Kontext mit, ja, mehr oder weniger einem Arbei­ter­hin­ter­grund. Bei uns gab es nicht viel Geld zu Hause und ich musste immer arbeiten während des Stu­diums. Ich habe trotzdem gewählt, als stu­den­tische Hilfs­kraft zu arbeiten. Warum? Ich wusste, ich würde hier weniger ver­dienen als wenn ich in einer Ver­si­cherung jobbe oder etwas ganz anderes mache. Für mich war die Nähe zu dem Thema wichtig, das mich inter­es­siert hat. Und ich konnte dann durch den stu­den­ti­schen Hilfs­kraftjob meine Diplom­arbeit schreiben.

Das ging dann inein­ander – die Sachen, die ich am Lehr­stuhl gemacht habe und die ich für mich gemacht habe, das gehörte zusammen und das hat mir Spaß gemacht, schön war auch, ganz nah bei den For­schungs­ar­beiten zu sein, bei den übrigen Mit­ar­bei­te­rinnen und Mit­ar­beitern zu sein, die dann ihre Themen vor­ge­stellt haben. Das fand ich klasse und das war meine Wahl, ich wollte das so. Ich wusste, ich ver­diene weniger aber das war mir egal. Ich denke, das funk­tio­niert bis heute so, dass Leute, die was wollen und Anre­gungen suchen, dann wählen, was für einen Job sie machen. Viel­leicht dann doch eher einen stu­den­ti­schen Hilfs­kraftjob machen und sich nicht an die Kasse setzen, obwohl bei Aldi eben auch 10 oder 11 Euro drin sind.

Wenn es um Transfer oder Kooperationen geht – wie sehen Sie das Verhältnis einer nicht-ausfinanzierten Hochschule zur Wirtschaft? Wie bewerten Sie das und was denken Sie sind Handlungsnotwendigkeiten oder ‑möglichkeiten?

Bei Fach­hoch­schulen ist die Wirt­schaft ja ein unheimlich wich­tiger Partner, da muss man sich nichts vor­machen. Für Uni­ver­si­täten gilt das auch, aber nicht so stark wie für Fach­hoch­schulen. Diese ganze The­matik mit Wei­ter­bildung, Transfer, Auf­trags­for­schung – das ist etwas, das gut laufen sollte und das ist mir wichtig, dass so was gut läuft und statt­findet. Ande­rer­seits sehe ich es auch als wichtig, dass man sich nicht von Unter­nehmen abhängig machen sollte an der Hochschule.

Da den Grad immer zu treffen, das ist nicht so ganz trivial. Das muss man immer wieder mal dis­ku­tieren, wie man dann vorgeht, was man da möchte. Ich habe mich hier immer ver­sucht danach zu ent­scheiden: Was bringt den Stu­die­renden Vor­teile? Keinen Vorteil haben sie, wenn der Hörsaal einen bestimmten Namen trägt. Aber sie haben viel­leicht Vorteil davon, wenn sie Sachen kriegen können, die sie ansonsten hätten bezahlen müssen. Klar kann ich sagen, das ist Werbung. Aber wenn die Leute dann Sachen bekommen, die sie gut finden, mit denen sie was anfangen können, dann klar, warum nicht?

Das ist aber immer ein Aus­hand­lungs­prozess und da kann man nicht sagen: so und so muss das sein. Klar, Wirt­schaft ist wichtig. Wirt­schaft ist ein Partner, aber Wirt­schaft kann natürlich auch bestimmte Sachen kaufen. Da muss man eben auch echt auf­passen, dass man da nicht wie ein Pferdchen vor dem Karren läuft. Das wollen Hoch­schulen nicht.

Wir würden gerne mit einer kleinen Anekdote anknüpfen. Letztens bei einer Diskussion um Lehrinhalte an der FH;P sagte ein Dozent: „Wenn es nach mir ginge, würden Studierende hier nur das lernen, womit sie später auch direkt Geld verdienen können.“ Wie bewerten Sie diese Aussage?

Naja, zunächst einmal ist ja an der Aussage doch gar nicht so viel falsch. Sie müssen ja irgendwie auch leben können. Des­wegen stu­dieren Sie ja unter anderem auch, nämlich um Ihren Lebens­un­terhalt mit Ihrem Studium ver­dienen zu können, sonst müssten Sie es ja nicht machen. Wenn es nur um Spaß ginge, dann könnte man ja auch zu Hause sitzen und ein Buch lesen und dann wäre es auch gut. Prin­zi­piell ist das also schon mal eine gute Marschrichtung.

Ande­rer­seits reicht es meiner Meinung nach nicht. Wenn ich wirklich will, dass Stu­die­rende den Transfer hin­kriegen zwi­schen der Welt da draußen und dem, was sie im Studium lernen, dann muss ich ihnen bei­bringen, wie man Pro­bleme gut ana­ly­siert, wie man Themen bespielen kann, dass da am Ende was Neues her­aus­kommt. Oder wie man Schwarm­in­tel­ligenz nutzt, mit dem Ziel, dass man gemeinsam die Ideen kriegt. Und das ist erstmal nicht, womit sich gut Geld ver­dienen lässt. Das mag dann auch ein Instrument sein dafür, aber vor­der­gründig ist es das nicht. Es ist vor­der­gründig ein Werkzeug, aber dafür ist die Hoch­schule auch da.

Davor haben Sie was Schönes gesagt, wo es darum ging, gute Dinge zu tun als Hochschule. Wie ist es aber mit der Gesellschaftsanalyse? Also was läuft gut, was läuft falsch und was müssen wir mitbedenken? Die Komplexität ist ja doch größer als nur „wie eigne ich mir an, wie funktioniere ich im Transfer“ sondern eben auch: Was hängt dahinter? Welche langfristigen Auswirkungen hat unser Handeln auf Gesellschaft und Umwelt?

Ja, eben, das ist das, was ich meine. Das eine ist, dass Stu­die­rende lernen, wie muss ich A und B zusam­men­packen, damit hin­terher ein Haus draus wird. Damit können Sie Geld ver­dienen, keine Frage. Aber wenn Sie die Welt gestalten wollen, dann reicht das halt nicht. Sondern dann müssen Sie auch mit anderen Fach­rich­tungen Kontakt auf­nehmen und sich über Themen wie Nach­hal­tigkeit Gedanken machen. Sie können nicht einfach drauf los bauen – können viel­leicht schon – aber das macht halt keinen Sinn. Insofern ist es zu kurz gesprungen, wenn ich sage, ich bringe den Stu­die­renden nur bei wie man baut, sprich, wie man Geld ver­dient, und alles andere inter­es­siert mich nicht. Der Rest muss auch inter­es­sieren. Ich glaube, dass man das auch leisten kann durch diese inter­dis­zi­pli­nären Fra­ge­stel­lungen, die ja auch da sind. Was ich mir wün­schen würde, ist, dass eine moderne Hoch­schule auch etwas dazu zu sagen hätte.

Planen Sie, nach Potsdam umzuziehen?

Wir haben gestern früh auch was ange­guckt, mein Mann und ich. Das war total spannend, weil wir noch gar nicht so richtig wussten, was uns erwartet und wie der Woh­nungs­markt so ist. Wir haben uns diese Wohnung ange­schaut und das hat Spaß gemacht. Potsdam ist unglaublich teuer, das ist selbst für eine Prä­si­dentin teuer.

Wir werden uns sicherlich auch ein Stück ver­kleinern. Julian, unser Sohn, wird hier in Jena bleiben. Bei den meisten Jugend­lichen ist es so, dass die dann abhauen und die Eltern bleiben; bei uns ist das umge­kehrt. Wir dis­ku­tieren gerade noch, was wir so möchten und brauchen. Im Moment wohnen wir in so einem Ein­fa­mi­li­enhaus am Stadtrand und wenn wir ein Haus in der Größe wie­der­haben wollten, dann müssten wir wahr­scheinlich 15 Kilo­meter außerhalb was suchen, weil wir das ansonsten gar nicht bezahlen können. Das ist irgendwie noch mal eine etwas andere Welt im Speck­gürtel von Berlin.

Welche Musik hat Sie eigentlich in Ihrer Jugend geprägt?

Ich kann Ihnen sagen, dass ich diese Musik wahr­scheinlich immer noch höre. Ich bin eine ständige Spotify-Benut­zerin. Ich sitze viel am Schreib­tisch mit Kopf­hörern im Ohr, weil mich das abschirmt und weil ich dann gut arbeiten kann, das finde ich total klasse. Was hör ich dann da so? Also mein Sohn sagt immer: »Mudder, du hörst total schreck­liche Musik!« (lacht). Der mag halt so Deutschrap und so Sachen, was Sie bestimmt auch so hören. Ich höre das auch wenn ich mit ihm Auto fahre, dann finde ich das okay und das macht mir nichts aus. Wenn ich alleine fahre höre ich viel Radio, am liebsten Sachen, wo ich mit­singen kann. Diese Schnulzen aus den 90ern, 80ern, Lionel Richie, Simply Red oder Peter Gabriel. Aber ich mag auch Jazz. Eine meiner Lieb­lings­sän­ge­rinnen ist Silje Nergaard.

Schade, wir hatten auf eine musikalische Jugendsünde gehofft.

Jugend­sünde? Nee! Aber was mich super begeistert: Ich habe irgendwann mal ein bisschen ange­fangen mit dem Tanzen. Salsa, Merengue – das finde ich toll und das könnte ich gern besser. Aber dafür habe ich dann nicht die Zeit. Und mein Mann, der ist ein erklärter Nicht-Tänzer. Ich habe ihn so lange bear­beitet, dass er jetzt jedes Jahr an Sil­vester mit mir tanzt – das finde ich super. Also einmal im Jahr bin ich dann eine ganz glück­liche Frau (lacht). Das ist Musik, die ich total mag. Nicht immer, aber zum Tanzen ist das richtig schön.

Eva Schmitt-Rodermund an ihrem Schreibtisch
Eva Schmitt-Rodermund. © Nikolas Ripka

3 Kommentare

  1. Toller, sehr infor­ma­tiver Artikel, der hoffen lässt, dass ab Januar ein neuer Wind durch die Hoch­schule weht. Vielen Dank an die beiden, die die Reise nach Jena dafür auf sich genommen haben. Sehr fun­diert und qua­li­fi­ziert gestellte Fragen, kluge Ant­worten, es hat Spaß gemacht, dieses Interview zu lesen. So hat man ein Bild und einen Ein­druck gewonnen von der künf­tigen Präsidentin.

  2. Danke für dieses tolle Interview! Wirklich super, wie ihr euren Fragen auf den Grund gegangen seid. Es macht Spaß wieder so richtig gute Texte im Semi­kolon zu lesen 🙂 Und danke dass ihr extra nach Jena gefahren seid!

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